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Die Informationsstele zu Karl Wolffsohn in Wannsee ist eingeweiht: Für den Enkel ist die „Causa Stölpchensee“ um die nie errichtete Grünanlage, wegen der seine Familie das Grundstück verlassen musste, nicht erledigt.

© Boris Buchholz

Tagesspiegel Plus Exklusiv

„Wie eine ‚zweite Arisierung’“: Gutachten zum Wolffsohn-Grundstück bescheinigt Berliner Bezirksamt „historische Ignoranz”

Als „bittere Verwaltungsgroteske“ bezeichnet der Historiker Thomas Brechenmacher den Umgang des Bezirksamts Zehlendorf mit dem Grundstück von Karl Wolffsohn am Stölpchensee. Was im Gutachten steht.

„Nebelkerzen“, „bürokratische Schikane“, „bittere Verwaltungsgroteske“ – das sind noch die freundlicheren Worte, die Thomas Brechenmacher, Professor für Neuere Geschichte mit dem Spezialgebiet deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Potsdam, für das Handeln des Bezirksamts Zehlendorf findet. In einem exklusiv dem Tagesspiegel vorliegenden Gutachten untersuchte der Historiker die Geschichte des ehemaligen Grundstücks der Familie Wolffsohn am Ufer des Stölpchensees, es ist die Kohlhasenbrücker Straße 40/40a. Auftraggeber der Studie ist die Familie Wolffsohn. Im Fazit des Gutachtens wird der Gutachter noch deutlicher: „Für Karl und Max Wolffsohn mussten sich die Vorgänge, die zum Verkauf des Stölpchensee-Grundstücks 1965 führten, wie eine ‚zweite Arisierung’ anfühlen.“

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