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Japanische Abgeordnete schlafen während einer Unterbrechung des Sonderausschusses des Oberhauses für Sicherheitsgesetze im Parlament.

© dpa/Franck Robichon

„Lange Arbeitszeiten korrigieren“: Japans Gesellschaft leidet unter chronischem Schlafmangel

In Japan schlafen 45,5 Prozent der Berufstätigen weniger als sechs Stunden pro Nacht. Im vergangenen Jahr gab es daher 710 Entschädigungsfälle wegen überarbeitungsbedingten psychischen Störungen.

Die Menschen in Japan stehen im Ruf, überall quasi auf Knopfdruck schlafen zu können. „Inemuri“ nennt sich das Nickerchen zwischendurch. Die beiden Schriftzeichen verbinden „anwesend sein“ und „Schlaf“.

Ein solches Powernapping gilt in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt seit Langem als gesund und Zeichen für harte Arbeit. Doch insgesamt, so warnen japanische Forscher, schlafen die Bürgerinnen und Bürger des Landes zu wenig.

Nach einer am Sonntag von der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo zitierten Regierungserhebung schlafen 45,5 Prozent der Berufstätigen in Japan weniger als sechs Stunden pro Nacht. Müdigkeit wirke sich unter anderem auf die Psyche negativ aus.

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Deutsche schlafen mehr

Im vergangenen Jahr habe es einen Rekord von 710 Entschädigungsfällen im Zusammenhang mit überarbeitungsbedingten psychischen Störungen gegeben, die im Extremfall zu Suizid führen können, hieß es. Tod durch Überarbeitung hat in Japan ein eigenes Wort: „karoshi“.

Es sei nötig, „die langen Arbeitszeiten zu korrigieren und den Arbeitnehmern mehr Schlaf zu ermöglichen“, um mental gesund bleiben zu können, zitierte die Agentur einen Beamten des japanischen Gesundheitsministeriums.

Japanische Experten warnen schon seit Langem vor dem chronischen Schlafmangel ihrer Landsleute. Die ganze Nation leide darunter. Demnach schlafen Japaner und Japanerinnen im Mittel merklich weniger als Mitmenschen in anderen Ländern wie Deutschland, den USA oder Großbritannien. (dpa)

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