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Schauspieler Til Schweiger – auf dem Foto beim RTL-Jahresrückblick im Dezember 2023 – schießt scharf gegen Jan Böhmermann.

© dpa/Henning Kaiser

Til Schweiger teilt aus: „Böhmermann ist für mich das größte Brechmittel“

Schauspieler und Filmemacher Til Schweiger findet Satiriker Jan Böhmermann alles andere als zum Lachen – und lässt auch kein gutes Haar an Kulturstaatsministerin Claudia Roth.

Von Christoph Reichmuth

Til Schweiger ist bekannt für kernige Worte. In einem Interview in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“ stellt er dies abermals unter Beweis. Der 60-jährige Schauspieler und Regisseur teilt kräftig aus – vor allem gegen Satiriker Jan Böhmermann, aber auch gegen den Entertainer Oliver Pocher.

Zunächst attestiert sich Schweiger selbst eine Fähigkeit zur Selbstironie – eine Gabe, die Pocher oder Böhmermann nicht besäßen. „Ich habe nämlich wirklich einen guten Humor – im Gegensatz zu Leuten wie Jan Böhmermann oder Oliver Pocher, die verachte ich, weil sie immer nur auf Kosten von anderen lachen.“

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Gehe mal ein Witz auf deren Kosten, „ziehen sie eine Flunsch und kommen sofort mit einem Anwalt um die Ecke. Bäh!“ Dann fügt Schweiger hinzu: „Böhmermann ist für mich das größte Brechmittel in der deutschen Medienlandschaft.“

Schweiger äußert sich Machtmissbrauch-Vorwürfen

In dem Interview geht der gebürtige Freiburger auf Vorwürfe ein, die vor etwa einem Jahr im Magazin „Der Spiegel“ gegen ihn erhoben worden sind. In dem Bericht wurde Schweiger Fehlverhalten am Film-Set vorgeworfen. Schweiger wies mehrfach zurück, absichtlich Machtmissbrauch begangen zu haben.

Zudem sei Schweiger gemäß dem Artikel mehrmals alkoholisiert zu Dreharbeiten erschienen und sei einmal gar gegen einen Mitarbeiter einer Produktionsfirma handgreiflich geworden.

Selbst Kulturstaatsministerin Claudia Roth schaltete sich in die damals entfachte Debatte um den einstigen Kinoliebling ein. Die Grünen-Politikerin verlangte eine „lückenlose Aufklärung“ der Vorfälle und forderte ein Ende der „Zeiten patriarchalischer Macker, die ihre Machtposition in übelster Form ausnutzen.“

Ich habe sie vielleicht nicht immer ernst genommen, aber ich fand die Roth nett. 

Til Schweiger über Kulturstaatsministerin Claudia Roth

Schweiger räumt auch gegenüber der „Zeit“ einen problematischen Umgang mit Alkohol in der Vergangenheit ein. Dass Kulturstaatsministerin Claudia Roth sich öffentlich von ihm distanzierte, macht den Drehbuchautoren heute noch wütend: „Ich habe sie vielleicht nicht immer ernst genommen, aber ich fand die Roth nett. Beim Empfang von Angela Merkel, beim Bundesfilmpreis oder beim Bambi, immer wenn sie sah, dass ich fotografiert werde, stand sie sofort neben mir, umarmte mich und sagte: ‚Til, Til, Til.‘ Und dieselbe Person äußert sich derart, ohne mal anzurufen und zu fragen: ‚Til, was ist denn an den Vorwürfen dran?‘“

Nach eigenen Angaben verzichtet Schweiger derzeit gänzlich auf Alkohol. Der Schauspieler ist in den US-Kinos aktuell in der Rolle eines Nationalsozialisten in „The Ministry of Ungentlemanly Warfare“ zu sehen. Die Action-Spionagekomödie von Guy Ritchie erzählt eine auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg und soll in Deutschland als Streaming-Film bei Amazon Prime Video erscheinen.

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