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Romantische Komödie: Rank und krank

Anne Hathaway und Jake Gyllenhaal sind ein hübsches Starpaar. Die romantische Komödie "Love and other drugs" lässt es ordentlich knistern.

Sie waren schon in „Brokeback Mountain“ ein schönes Paar: Anne Hathaway mit ihren Riesenaugen und der Lockenmähne, Jake Gyllenhaal mit seiner Jungenschnute und den Männermuskeln. In Edward Zwicks romantischer Nineties-Komödie „Love and other drugs – Nebenwirkungen inklusive“ dürfen sie jetzt einmal wirklich zusammen kommen.

Gyllenhaal spielt den Charmebolzen Jamie, der seinen Erfolg als Medikamentenvertreter zuerst verliebten Sprechstundenhilfen und später, mit der Markteinführung von Viagra, den impotenten Onkel Doktors verdankt. Hathaway spielt die Künstlerin Maggie, die unter Parkinson leidet, im Anfangsstadium, genug für Fingerflattern, aber kein Hindernis, nach der ersten Begegnung in der Hausarztpraxis mit Jamie eine wilde Sexfreundschaft einzugehen – natürlich kommen dann doch Gefühle ins Spiel. Irgendwann japst Jamie sogar das große, amerikanische Drei-Wort-Geständnis hervor.

Die Protagonisten sind ein hübsches Starpaar, der Film lässt es ordentlich knistern, dazu wird überraschend viel Haut gezeigt, Hathaway lupft die Brüste, Gyllenhaal hüpft nackt durchs Bild. Doch bei allem Spaß im Bett hat Maggie Angst vor einer echten Beziehung – wer könnte sie mit ihrer Krankheit lieben? Na, Jamie! Denkt er. Bis er nach einer Parkinson-Selbsthilfeveranstaltung doch Bedenken kriegt.

Ist ja auch ein ernstes Thema. Zwick tut gut daran, es nicht zu banalisieren. Denn: Der Rest des Films ist banal genug, vor allem die mittellustige Pointen aus dem Themenbereich „Viagra“. Sämtliche Nebenfiguren sind bumsflach: Josh Gad etwa muss als Jamies Bruder den dicken, bebrillten Nerd-Kasper mit Penisneid geben – eine unanständige Rolle, mit der Zwick die Figur dem Publikum zum Auslachen vor die Füße wirft.

Zumindest wird an einer Stelle ein wirklich guter Parkinson-Witz erzählt, von einer zitternden, aber gut gelaunten Kranken beim Selbsthilfetreffen: „Wer hätte gedacht, dass wir mal so gut darin werden, anderen einen runterzuholen!“ Das wirkt weder vulgär noch peinlich, sondern beweist einen in jeder Hinsicht selbstbewussten Humor, der Schweres leicht macht, ohne die Schwere zu leugnen.

Viel mehr Auseinandersetzung ist nicht. Der Film benutzt Maggies Krankheit vor allem dafür, eine Fallhöhe aufzubauen, ein dramaturgisches Hindernis für die große Liebe zwischen zwei Märchenfiguren, die am Ende genregemäß und moralisch korrekt alle Hindernisse überwindet. Hach.

In 17 Berliner Kinos; Originalversion im Cinestar SonyCenter

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