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Eckart Köhne, Präsident des Deutschen Museumsbundes.

© Kitty Kleist-Heinrich

Konflikt zwischen USA und Iran: Museen hoffen auf Deeskalation mit Iran

Trotz Krise: Karlsruher Museumschef wirbt für weiteren Kulturaustausch mit dem Iran. Sein Haus plant eine Ausstellung über das persische Weltreich.

Der Deutsche Museumsbund hofft im Konflikt zwischen dem Iran und den USA auf eine Deeskalation und wirbt für eine weitere Zusammenarbeit mit den Kulturinstitutionen im Land. „Wir sehen Museen als Botschafter ihrer Länder, die im Austausch miteinander kulturelle Werte als Grundlage jeder Zivilisation und friedlichen menschlichen Miteinanders über alle Grenzen hinweg vermitteln“, betonte der Präsident des Deutschen Museumsbundes, Eckart Köhne.

Austausch für den Frieden

Das Badische Landesmuseum in Karlsruhe, das Köhne leitet, plant im Oktober eine große Ausstellung über die persischen Großkönige, die über ein Weltreich herrschten, das sich vom Indus und den Wüsten Zentralasiens im Osten bis zum Bosporus im Westen und nach Ägypten im Süden erstreckte. Die Schau stellt den ersten Austausch eines deutschen Museums mit einem iranischen dar. Die Karlsruher verleihen für eine Ausstellung in Teheran dabei eigene Antiken aus dem Mittelmeerraum. Das Landesmuseum bekommt im Gegenzug rund 200 Leihgaben aus iranischen Museen aus dem sechsten bis vierten Jahrhundert vor Christus. Vorbilder für diese Kooperation seien der Louvre in Paris sowie das Victoria and Albert Museum in London.

Leihgeschäft mit Antiken

Im Moment sieht Köhne das Projekt nicht in Gefahr, die iranischen Kollegen arbeiteten sehr professionell. Die Kultur eröffnet schließlich die Möglichkeit, Brücken zu bauen. „Wenn wir keinen Dialog mehr auf Kulturebene haben, ist auch sonst nichts mehr möglich.“ Köhne selbst will im März wieder in den Iran reisen. „Die Perser – Am Hof der Großkönige“ wird vom 10. Oktober 2020 bis zum 11. April 2021 im Karlsruher Schloss zu sehen sein. Die Ausstellung will die kulturelle Blütezeit des Perserreiches und seine Rolle als frühem Global Player zwischen den Kulturen veranschaulichen. dpa

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