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Meinung: Politische Verbal-Attacken: Der zweite Missgriff

Sie muss sich schon einiges von ihm versprochen haben, sonst hätte Angela Merkel, die CDU-Vorsitzende, Laurenz Meyer ja nicht zum Generalsekretär der Partei gemacht. Aber ob es gerade das war?

Sie muss sich schon einiges von ihm versprochen haben, sonst hätte Angela Merkel, die CDU-Vorsitzende, Laurenz Meyer ja nicht zum Generalsekretär der Partei gemacht. Aber ob es gerade das war? Die Rentenplakate mit der Kriminalisierung des Bundeskanzlers und der Stigmatisierung des Sozialministers waren schon unsäglich. Nun aber hat der CDU-Generalsekretär sich auch noch diese verbale Attacke geleistet: Er hat erklärt, die Sozialdemokratin Ulla Schmidt sei vermutlich nur deshalb Gesundheitsministerin geworden, weil "die nach dem Abgang von Oskar Lafontaine keinen mehr hatten, der sich im Rotlichtmilieu auskannte". Das ist erstens sowieso haltlos, zweitens eine Form von Geschmacklosigkeit, die sich auch unter verschärften Bedingungen verbietet, nämlich als deftiger Spruch zum politischen Karnevalsausklang. Und Merkel nimmt es hin. Weil die CDU-Chefin sich, wie Meyer bei seiner Amtseinführung fröhlich-vorlaut sagte, einen zweiten Missgriff nicht leisten kann? Dabei ist noch sehr die Frage, ob ihr erster, Ruprecht Polenz, wirklich einer war. Dem konnte man als Generalsekretär nur aus CDU-Sicht etwas vorwerfen: dass er zu harten Kampagnen nicht recht taugte und besser argumentierte als politische Gegner filettierte. Nun hat Merkel in Meyer einen Haudrauf - und muss sich selber vor ihm hüten. Das verspricht noch einiges.

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