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Geflüchtete betreten neben einem Schild vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen am Standort Braunschweig.

© dpa/Julian Stratenschulte

Höchste Nettozuwanderung seit 1950: 2022 wanderten viel mehr Menschen nach Deutschland ein als aus

Der deutsche Zuwanderungssaldo hat 2022 ein Rekordhoch erreicht: ein Plus von 1,5 Millionen Menschen. Bamf-Forscher erklären, wie es dazu kam – und wohin die meisten auswanderten.

Im Jahr 2022 sind 2,7 Millionen Menschen nach Deutschland eingewandert und zugleich 1,2 Millionen weggezogen: Die sogenannte Nettozuwanderung erreichte damit ihren höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 1950. Das geht aus dem Migrationsbericht 2022 hervor, der am Mittwoch in Nürnberg veröffentlicht wurde. Die Zahl sei viermal so hoch, wie im Jahr davor.

Der Grund liegt nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) vor allem am Krieg in der Ukraine: 41 Prozent aller Zugewanderten seien 2022 aus der Ukraine gekommen. Das Rekordhoch bei der Zuwanderung habe also „mit Nachholeffekten nach den Corona-Jahren 2020 und 2021 zu tun, vor allem aber mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine, der Millionen Menschen zur Flucht getrieben hat“, erläuterte Susanne Worbs vom Bamf-Forschungszentrum

Auswanderung hauptsächlich nach Rumänien, die Ukraine und Polen

Durch Zuzug vieler Menschen aus der Ukraine sei auch der weibliche Anteil an den Zugezogenen gestiegen, da hauptsächlich Frauen und Kinder eingereist seien. Nach der Ukraine als Herkunftsland folgten mit großem Abstand Rumänien (8 Prozent), Polen (4 Prozent) und die Türkei (3 Prozent).

Auch die Zahl der Menschen, die aus humanitären Gründen nach Deutschland gekommen sind, ist den Angaben zufolge zum zweiten Mal seit 2016 angestiegen: plus 47 Prozent. Insgesamt gingen demnach knapp 218.000 Asylanträge ein. Auch Familiennachzüge aus Drittstaaten sowie Bildungs- und Erwerbsmigration spielten eine Rolle. Jene Menschen, die 2022 aus Deutschland weggezogen sind, seien hauptsächlich nach Rumänien, in die Ukraine, Polen und Bulgarien gegangen. (KNA, dpa)

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