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Politik: Sahara-Touristen: Krisenstab-Chef bietet Hilfe an Jürgen Chrobog im Auftrag des Kanzlers in Algier

Madrid/Algier (ze). Im Fall der 31 in Algerien entführten Touristen hat Deutschland die diskreten diplomatischen Anstrengungen verstärkt, um eine Lösung des Geiseldramas zu erreichen.

Madrid/Algier (ze). Im Fall der 31 in Algerien entführten Touristen hat Deutschland die diskreten diplomatischen Anstrengungen verstärkt, um eine Lösung des Geiseldramas zu erreichen. Bundeskanzler Gerhard Schröder, der den brisanten Entführungsfall inzwischen zur Chefsache machte, schickte Mitte dieser Woche den Vorsitzenden des Krisenstabes im Auswärtigen Amt, Staatssekretär Jürgen Chrobog, nach Algier.

Unter den 31 verschleppten Urlaubern befinden sich unter anderem 15 Deutsche, zehn Österreicher und vier Schweizer. Angebliche Lösegeldforderungen wurden von den Behörden wie den Angehörigen der Opfer dementiert. Der französische Rundfunksender RFI meldete am Mittwoch, die verschwundenen SaharaTouristen seien von Schmugglern entführt worden. Zurzeit werde über ein Lösegeld von mehreren Millionen Dollar verhandelt, so RFI. Offiziell wollten sich Diplomaten und Ermittler nicht zu „Spekulationen" des Senders äußern.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes bestätigte am Donnerstag den Blitzbesuch in Algier, wollte aber keine Einzelheiten mitteilen. Dem Vernehmen nach hatte Chrobog bei seiner Geheimvisite am Mittwoch in Algier den Auftrag, der algerischen Führung unter Präsident Bouteflika die große Sorge der Bundesregierung über das Schicksal der westlichen Geiseln zu übermitteln. Chrobog bat im Kanzlerauftrag die algerische Regierung, so heißt es, alles zu tun, um das Leben der Entführten nicht zu gefährden. Deutschland bot zudem Algerien weitere Hilfe bei der Suche nach den Entführten und einer erhofften möglichen Befreiungsaktion an. Dazu könnte etwa der Einsatz zusätzlicher deutscher Spezialisten vor Ort oder auch der Anti-Terror-Einheit GSG 9 gehören.

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