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Wissenschaft: Schavan für Erhalt von "Exotenfächern"

Bildungsministerin Annette Schavan hat die Universitäten vor der Schließung kleinerer geisteswissenschaftlicher Institute gewarnt. Sie erklärte 2007 zum Jahr der Geisteswissenschaften.

Stuttgart - "Gerade in Zeiten, da die Globalisierung auch die akademischen Debatten prägt, ist es falsch, vor allem die Institute zu schließen, die wesentlich zum Verständnis anderer Kulturen und Welten beitragen", sagte Schavan den "Stuttgarter Nachrichten". Als Beispiele führte sie so genannte "Exotenfächer" wie Sinologie, Indologie, Ägyptologie und Islamwissenschaft an.

"Wenn wir uns der Möglichkeit berauben, die Kenntnis der Werte und des Selbstverständnisses dieser Kulturen zu verstehen, hat das erhebliche Folgen - auch im ökonomischen Dialog", sagte Schavan. Sie kündigte für die Bundesregierung eine Prüfung an, ob kleinere Institute in Zentren zusammengefasst werden können. "Wir müssen den Prozess stoppen, der auch in der Öffentlichkeit mit dem Eindruck verbunden ist: Eine moderne Universität braucht so etwas nicht." Wer sich nur an der Möglichkeit zur Einwerbung von Drittmitteln orientiere, werde bald nur ein sehr enges Profil haben, erklärte die CDU-Politikerin.

Das Bildungsministerium hat 2007 zum Jahr der Geisteswissenschaften erklärt. Laut Schavan stellt die Bundesregierung in dem Zusammenhang bis 2009 insgesamt 64 Millionen Euro für geisteswissenschaftliche Forschung zur Verfügung. Die Hochschulpolitik liegt in den Händen der Länder. (tso/dpa)

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