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Rechter Terror: Verdacht gegen Zschäpe bestätigt

Die Bundesanwaltschaft sieht ihren Verdacht gegen die mutmaßliche Neonazi-Terroristin Beate Zschäpe bestätigt.

„Aufgrund der weiteren Ermittlungen sind wir überzeugt, dass sie die terroristische Vereinigung NSU mitbegründet hat und sich auch bis zum Ende an ihr beteiligt hat“, sagte der Sprecher der Justizbehörde, Marcus Köhler. Nach Informationen des ARD-Magazins „Panorama“, der „Süddeutschen Zeitung“ und der Nachrichtenagentur dpa prüfen die Ermittler, ob sie den Vorwurf der besonders schweren Brandstiftung auch auf versuchten Mord erweitern.

Zschäpes Anwälte haben die Aufhebung des Haftbefehls beantragt – sie halten eine Beteiligung der 36-Jährigen an den Terroraktionen und der Mordserie für nicht ausreichend belegt. Die Bundesanwaltschaft sieht das anders, nun muss der Bundesgerichtshof entscheiden.

Ein möglicher Vorwurf des versuchten Mordes lässt sich nach den Medieninformationen damit begründen, dass Zschäpe die Zwickauer Wohnung Anfang November 2011 in Brand gesetzt habe, obwohl möglicherweise eine Nachbarin noch in dem Doppelhaus war. Die Strafverfolger gehen auch davon aus, dass Zschäpe in die Taten der mit ihr zusammenlebenden Mörder Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos eingeweiht war. Kurz vor einem Mord in München soll sie den Berichten zufolge die beiden Männer angerufen haben. Ein Waffenkurier soll in ihrem Beisein eine Waffe gezeigt haben.

Im Gespräch mit dem Tagesspiegel am Sonntag hatte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) Defizite der Sicherheitsbehörden des Bundes im Fall der Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) zugegeben. „Das zentrale Problem war, dass eine Vernetzung des Trios über Thüringen hinaus nicht erkannt wurde“, sagte er. Derweil forderte Grünen-Chefin Claudia Roth im Sender MDR Untersuchungsausschüsse zur Terrorserie Rechtsextremer auch auf Landesebene. Ende der Woche hatten sich die Spitzen der Bundestagsfraktionen auf die Einsetzung eines solchen Gremiums geeinigt. Tsp/dpa/dapd

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