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Brandenburg: Unternehmerinnen planen für die Osterweiterung im Jahr 2004

Ziele des Verbandes: Kooperationen mit Polen verstärken und das Image von „Frauen als Wirtschaftsmacht“ verbreiten

Ziele des Verbandes: Kooperationen mit Polen verstärken und das Image von „Frauen als Wirtschaftsmacht“ verbreiten Von Karsten Sawalski Potsdam. Im Jahr der Osterweiterung wollen die brandenburgischen Frauen des Verbandes deutscher Unternehmerinnen (vdu) die Kontakte zu ihren polnischen Partnerinnen intensivieren um „zu lernen, wie wir miteinander Geschäfte machen können“. Das sagte die Landesvorsitzende Eva-Marie Meißner am Mittwochabend anlässlich des Neujahrstreffens in den Räumen der Brandenburgischen Instituts GmbH für Aus- und Weiterbildung von Zielgruppen (BIAW) in Babelsberg. Zu der Veranstaltung waren, außer der Finanzministerin des Landes Brandenburg, Dagmar Ziegler, auch Vertreter der Botschaften aus Ungarn und der Tschechei gekommen. Die Kooperationen des vdu zielen aber zunächst auf das Nachbarland Polen, von dem kein Botschafts-Vertreter zum Zeitpunkt der Veranstaltung verfügbar gewesen sei. „Nach Polen lässt sich ein Export am besten bewerkstelligen“, meinte Meißner, „weil bereits seit zwei Jahren enge Kontakte zum polnischen Unternehmerverband bestehen“. Die Vertreter des brandenburgischen vdu wollen mit den polnischen Partnern einen gemeinsamen Interessenaustausch starten, um „gemeinsam an Produkten zu arbeiten, einen Vertrieb aufzubauen, Arbeitskräfte auszutauschen oder europäische Fördermittel gemeinsam zu beantragen“, sagte die Landesvorsitzende Meißner. Die Unternehmerin Christine Berger aus Petzow äußerte sich sehr interessiert zu dem Vorhaben: „Ich produziere und vertreibe Sanddorn- und Wildfruchtspezialitäten und könnte mir vorstellen, so etwas auch in Polen zu verkaufen“. Zunächst einmal wolle sie sich darüber informieren, wie Sanddorn, der auch in Polen großflächig wachse, dort angebaut , behandelt und vertrieben werde. Für das Jahr 2004 haben sich die Unternehmerinnen auch vorgenommen, in der Öffentlichkeit „mehr als Wirtschaftsmacht wahr genommen zu werden“, kündigte Meißner an. In diesem Jahr haben die Unternehmerinnen dazu noch einen Grund zum Feiern: Als im Jahre 1954 mehr als 30 Unternehmerinnen in Köln die „Vereinigung von Unternehmerinnen“ gründeten, gestand ihr die „Männerwelt“ der deutschen Nachkriegswirtschaft kaum Überlebenschancen zu. Der damalige Präsident des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI), Fritz Berg, erklärte lapidar: „Die Unternehmerinnen sind eine Kriegsfolgeerscheinung und werden in wenigen Jahren wieder ganz von der Bildfläche verschwunden sein.“ Von diesem Image wollen sich die unternehmerischen Frauen befreien, sagte Meißner, die für den brandenburgischen Verband eine direkte Verbindung zum Wirtschaftsministerium anstrebt. Langfristig wolle der brandenburgische vdu auch die hohen Zugangsbedingungen für die Aufnahme in den eigenen Verband ändern, um mehr Unternehmerinnen zu aktivieren, kündigte Meißner an. Die Voraussetzungen, mindestens fünf Arbeitskräfte zu beschäftigen und eine halbe Millionen Euro Jahresumsatz nachzuweisen, seien nicht mehr zeitgemäß. Davon aber unabhängig engagiere sich der vdu für alle Unternehmerinnen, sagte Meißner.

Karsten Sawalski

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