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Start der ersten Potsdamer Kinder-Universität / 2315 Schülerinnen und Schüler an der Hochschule

Start der ersten Potsdamer Kinder-Universität / 2315 Schülerinnen und Schüler an der Hochschule Was machen eigentlich Politiker? Wodurch werden Töne lebendig? Wie sind die Märchen entstanden? Und was machen die Augen beim Denken und Lesen? All diese Fragen wurden gestern bei der ersten Potsdamer Kinder-Universität beantwortet. Die Universität Potsdam hatte Grundschüler der zweiten bis vierten Klassen aus der Landeshauptstadt und Umgebung zu den mehreren, parallel stattfindenden Vorlesungen, in die Hörsäle am Uni-Standort Golm eingeladen. Wissenschaftler, darunter Psychologen, Biologen und Sozialwissenschaftler hatten vierzehn Vorlesungen, für die Juniorstudenten zusammengestellt. Bevor die Kinder aber in die Hörsäle stürmten, begrüßten Steffen Reiche, Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburgs sowie Wolfgang Loschelder, der Rektor der Universität Potsdam die zahlreichen Jungstudenten. Für sie war die Kinder-Universität ein großer Erfolg. „Die stärkste Nachfrage hatten wir bei den naturwissenschaftlichen Themen“, so die Sprecherin der Universität Jenny Glaesmer. Dies war auch in der Vorlesung „Warum sind Pflanzen grün?“ von Professor Bernd Müller-Röber zu spüren. Rund 400 neugierige Schülerinnen und Schüler lernten, wie die Blätter der Pflanzen, das Licht der Sonne einfangen. Vielleicht war es die schwierigste Vorlesung, die der Professor für Molekularbiologie je gehalten hat. Der Biologe schaffte es seinen 45-minütigen Vortrag, in eine gelungene Entertainmentshow zu verwandeln. Der Professor für Molekularbiologie lockerte seine Vorlesung durch zahlreiche Experimente auf. So extrahierten einige kleine Forscher den grünen Pflanzenfarbstoff Chlorophyll aus Blättern. Dieser Versuch gefiel auch der zehnjährigen Lisa am besten: „Wir bekamen einen Kittel und mussten, wie richtige Forscher im Labor eine Schutzbrille tragen.“ Auch so mancher Erwachsene konnte in der Vorlesung noch etwas lernen. So ist der auf Lebensmitteln deklarierte Farbstoff E 140 nichts anderes als das grüne Chlorophyll. Auch wenn manche Schüler nach einer halben Stunde Zuhören sichtlich müde wurden und andere begannen, auf ihren Block zu kritzeln, blieb die Atmosphäre aufmerksam und ruhig. Am Ende ihrer ersten Vorlesung, konnten die Schüler mit dem zuvor erhaltenen Studentenausweis, wie „echte“ Studenten, in die Mensa zu Mittag essen. Die Schüler lauschten zwischen neun und zwölf Uhr, in zwei Staffeln mit je sechs Vorlesungen, den Ausführungen der Dozenten. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung, hatten sich die Schüler für ein oder zwei der angebotenen Themen entschieden. Zu der gestrigen, restlos ausgebuchten Veranstaltung waren 2315 Schülerinnen und Schüler von 37 Grundschulen gekommen. Mit der Kinder-Universität will die Hochschule den Kindern nicht nur die spannende und faszinierende Welt der Universität und der Wissenschaften eröffnen. Ein wichtiges Anliegen der Hochschule ist auch, mit der Veranstaltung Kinder aus sozialschwachen und bildungsfernen Schichten zu erreichen. Die Idee zu einer Kinder-Universität wurde von der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen übernommen. Dort wurde die Veranstaltung bereits im Jahr 2002 ins Leben gerufen. Inzwischen werden an mehr als 70 Hochschulen in Deutschland, mit großem Erfolg Vorlesungen für Kinder angeboten. Die nächste Potsdamer Kinder-Universität, wird voraussichtlich im Jahr 2005, im Rahmen des Wissenschaftssommers anboten werden. Mandy Schneider

Mandy Schneider

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