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Sanierungsfall dank Friedrich II. Weil der König sein größtes Schloss in aller Eile hochziehen ließ, müssen die Erben seiner Bauten die Zeche zahlen. 22 Millionen Euro können bis 2017 ausgegeben werden, weitere 100 Millionen sind noch nötig.

© Andreas Klaer

Potsdams Schlösser: Großauftritt der Handwerker

Ab diesem Jahr beginnt die Schlösserstiftung mit fast allen Sanierungsvorhaben – und mit einem Neubau. Die Arbeiten werden sich aber hinziehen, einige Preußenschlösser teils für Jahre geschlossen.

Sanssouci - Die Zeit des Planens ist fast vorbei: Die Schlösserstiftung startet in diesem Jahr das größte Bauprogramm ihrer Geschichte. Ab jetzt gilt es, den üppigen Rest des 155 Millionen Euro schweren Masterplans, den der Bund, Berlin und Brandenburg für die Rettung bedrohter Preußenschlösser aufgelegt haben, auszugeben. 85 Prozent aller Planungsvorhaben seien fertiggestellt, sagte Masterplan-Projektleiter Ayhan Ayrilmaz den PNN. „Fast überall fangen wir jetzt an.“ 45 Millionen Euro hat die Schlösserstiftung bislang ausgegeben. Die größten Brocken aber werden jetzt gestemmt. 2013 starten Bauvorhaben mit einem Gesamtvolumen von rund 80 Millionen Euro, die sich größtenteils bis zum Auslaufen des Masterplans im Jahr 2017 hinziehen werden. Etwa 18 Millionen Euro werden davon allein in diesem Jahr investiert. Einige Einrichtungen müssen während der Bauarbeiten teils für Jahre geschlossen werden. Hier ein Überblick über die wichtigsten Bauvorhaben.

Neues Palais

Nach dem Ende der großen „Friederisiko“-Ausstellung zum 300. Geburtstag Friedrichs II. bestimmen im Neuen Palais wieder Bauarbeiten das Geschehen. Rund 22 Millionen Euro hat die Stiftung für ihr größtes Schloss noch zur Verfügung. Vier Schwerpunkte gibt es: Sockel, Dach, Marmorsaal und Fenster. Fast zwölf Millionen Euro verschlingt allein die Sanierung des Sockelgeschosses. Weil es mehrere Meter vorsteht, dringt dort seit Jahren Nässe ein. Alle Sandsteinplatten müssen abgenommen werden, um das Mauerwerk darunter abzudichten und für eine Lüftung zu sorgen. Im Mai soll Baustart sein. Arbeit weiter über den Masterplan hinaus bietet das Dach. Gut fünf Millionen Euro kann die Stiftung zunächst ausgeben. Dafür wird das Dach über dem Flügel des Schlosstheaters saniert, das ab dem Sommer für vier Jahre geschlossen werden muss. Im Theater müssen die Holzbalken des Dachs und der Schnürboden, von dem aus die Kulissen bedient werden, dekontaminiert werden. Sie sind mit giftigen Holzschutzmitteln durchtränkt. Die Kuppel des Schlosses mit den Figuren der drei Grazien wird ebenfalls restauriert, weil sie sonst abzustürzen drohen. Bis Ende 2017 wird das Dach dann notdürftig geflickt sein.

Mehr zu diesem Thema lesen Sie in der DONNERSTAGAUSGABE der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

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