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Sport: Lob gehört, Warnung nicht

VfL-Handballer verloren daheim die erste Regionalliga-Partie im neuen Jahr mit 33:36 gegen Coburg

VfL-Handballer verloren daheim die erste Regionalliga-Partie im neuen Jahr mit 33:36 gegen Coburg Die Regionalliga-Handballer des VfL Potsdam mussten gestern Nachmittag in eigener Halle eine enttäuschende 33:36 (20:14)-Niederlage gegen den HSC Coburg hinnehmen. Dabei war der VfL furios in das neue Jahr gestartet. Die ersten zwanzig Punktspielminuten des VfL begeisterten die Potsdamer unter den gut 300 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee restlos. Die Sieben von Trainer Alexander Haase zeigte streckenweise brillantes Kombinationsspiel, wie zu ihren besten Zeiten um Victor Pohlack. Sehenswerte Treffer, schneller Handball aus einer sicheren Abwehr heraus. So gingen sie mit einer 20:14-Führung gegen den Tabellendritten in die Kabine. Doch wer den VfL in einigen Saisonheimspielen beobachtete, der konnte trotz der tollen Vorstellung skeptisch sein: Am 10. Oktober war Potsdam mit 13:12 gegen Glinde vorn – und unterlag 27:30. Am 24. Oktober führte das Team von Coach Alexander Haase gegen Hermsdorf zur Halbzeit mit 19:14 – und verlor noch 29:30. Und so kam es dann auch am Sonntag. Natürlich warnte Trainer Haase in der Kabine aufgrund der VfL-Dominanz vor Nachlässigkeiten in der zweiten Hälfte: „Es steht wieder 0:0“, versuchte er den Schlendrian bei seinen Spielern gar nicht erst aufkommen zu lassen. Dennoch schienen die den anderen Teil der Pausenansprache ernster zu nehmen: Da nämlich lobte Haase die ersten zwanzig Minuten als das Beste, was er von seiner Truppe seit langem gesehen habe. So verlor der VfL vor allem zu Beginn des zweiten Durchgangs seine Disziplin. In der Abwehr wurde nicht mehr richtig ausgeholfen. „Wir haben unsere Linie nicht durchgezogen. Über die schnelle Mitte ist nichts mehr gekommen“, suchte Enrico Bolduan nach Ursachen für die Schlappe. Unter anderem wirkte David Klein als vorgezogener Abwehrspieler nicht mehr so konsequent wie am Anfang der Begegnung. Da konnte er viele Angriffe der Coburger schon im Ansatz wirkungsvoll unterbinden. Zudem waren die beiden Torhüter, Sven Köhler und Stefan Wagner (nach seiner Verletzung kam er nur sporadisch einige Minuten zum Einsatz), nicht der Rückhalt, der in den entscheidenden wichtigen Situationen auch mal einen „Unhaltbaren“ abwehrt. In der Offensive fehlte es den Potsdamern dann an der Dynamik, die durch die schnellen Konter der ersten und zweiten Welle so entscheidend zur Pausenführung beitrug. So konnte Coburg in der Abwehr organisierter verteidigen und holte den Rückstand durch eine verbesserte Trefferquote Tor um Tor auf. Nach 55 Minuten glichen sie dann zum 32:32 aus und führten wenig später dann zum ersten Mal im Spiel überhaupt (57.). Am Ende unterlag Potsdam 33:36. Haase fand unmittelbar nach dem Schlusspfiff noch keine richtige Erklärung. Doch hätten seine Spieler die vielen klaren Chancen – Linksaußen Sebastian Hoffmann scheiterte allein in den letzten 120 Sekunden zweimal freistehend – genutzt, hätten sie auch die zweite Halbzeit für sich entscheiden können. VfL: Köhler, Wagner; Böhm (2), Böhme (3), Krause, Hoffmann (7), Bolduan (9/4), Pawlazyk (7/1), Klein, Rupprecht (1), Kuhnigk, Lenser (3), Kurtz (1). Benjamin Unger

Benjamin Unger

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