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Landeshauptstadt: Potsdam „Farbe verleihen“ gegen Rechts

Erklärung der Kreissynode: Potsdams Christen gegen Neonazis / Garnisonkirche „auf gutem Wege“

Erklärung der Kreissynode: Potsdams Christen gegen Neonazis / Garnisonkirche „auf gutem Wege“ Mit großer Betroffenheit hat die am Wochenende tagende Synode des Kirchenkreises Potsdam vom Aufmarsch der Neonazis in der Stadt Kenntnis genommen. In einer vom Kreiskirchenrat beschlossenen Erklärung wird eindeutig gegen das faschistische Gedankengut und das menschenverachtende Verhalten dieser Gruppen Stellung bezogen. „Wir als Christinnen und Christen in Potsdam und Umgebung wollen im Verbund mit anderen Bürgerinnen und Bürgern öffentlich bekennen, dass wir solche Aufmärsche nicht wollen und nicht brauchen. Die gegenseitige Achtung der Menschenwürde ist uns ein hohes Lebensgut. Wir treten ein für Toleranz, Gewaltfreiheit und ein friedliches Miteinander“, heißt es in der Erklärung. Die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus fordere dazu auf, Einspruch zu erheben, Zivilcourage zu zeigen oder auch Widerstand zu leisten, um zu verhindern, dass sich nationalistisches und faschistisches Gedankengut ausbreite. Potsdam dürfe nicht zur „braunen Stadt“ werden, deshalb gelte es, der Stadt „Farbe zu verleihen“. Die Christen stünden in der Mitverantwortung, „der Stadt Bestes zu suchen“. Die Kreissynode wendet sich an alle Kirchengemeinden, die Auseinandersetzung mit dem rechten Gedankengut fortzusetzen oder wieder aufzunehmen und in ihrem Friedenszeugnis nicht nachzulassen. Zu Beginn der Herbsttagung war Superintendent Bertram Althausen in seinem Bericht vor dem höchsten synodalen Gremium der Evangelischen Kirche in Potsdam auf die aktuellen Reformen eingegangen und hatte an die Mitarbeiter in den Ämtern appelliert, die Sorgen und Nöte der Menschen ernst zu nehmen und ihnen zu helfen – nicht nur zu fordern. Die Gemeinden erinnerte er daran, die im Frühjahr verabschiedeten Leitlinien zur Schöpfungsverantwortung in die Praxis umzusetzen. Mehr Aufmerksamkeit müsse der Jugendarbeit gewidmet werden, um Jugendlichen ein Heimatgefühl zu vermitteln. Beim Wiederaufbau der Garnisonkirche „sind wir auf gutem Wege“, sagte Althausen. Nach dem Ausscheiden der Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG) ginge es nun um die Gründung einer Stiftung. Ein Nutzungskonzept werde erarbeitet. Darüber sei Vertraulichkeit vereinbart worden. Ausführlich beschäftigten sich die Synodalen mit „Perspektiven für das gemeindliche Leben mit Kindern“. Dabei ging es um die aktuellen Veränderungen im Verhältnis von Elternhaus, Schule und Kirche, Fragen des Verhältnisses von schulischem Religionsunterricht zur Christenlehre, sowie zeitgemäße Angebote in der Kinder- und Jugendarbeit. Die Kreissynode dankte allen ehrenamtlichen und beruflichen Mitarbeitern für ihr Engagement und ihre Kreativität in der Arbeit mit Kindern und forderte sie dazu auf, besonders die Veränderungen hin zu vielfältigen neuen und angemessenen Formen und Konzepten sowie eine verstärkte Mitarbeit der Eltern in den Blick zu nehmen. Im Rahmen verschiedener Personalentscheidungen wurde Pfarrer Immo Riebicke (Werder) zum stellvertretenden Superintendenten gewählt. Lutz Borgmann

Lutz Borgmann

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