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Landeshauptstadt: „Schon wieder in Vergessenheit geraten“

Ortsbeirat von Uetz-Paaren lehnt Haushaltsentwurf der Stadt Potsdam ab

Ortsbeirat von Uetz-Paaren lehnt Haushaltsentwurf der Stadt Potsdam ab Uetz-Paaren - Der Ortsbeirat vom Uetz-Paaren hat auf seiner Sitzung am Dienstagabend den Potsdamer Haushalt 2005 einmütig abgelehnt. Man habe einJahr nach der Eingemeindung das Gefühl, das Dorf sei „schon wieder in Vergessenheit geraten“, begründete Ortsbürgermeister Hans Becker das Votum. Für den dringend notwendigen Bau eines Wegs zur Siedlung Uetz dagegen zeichnet sich ein Lösung ab: Der Ortsbeirat sprach sich für eine Umschichtung von 10 000 Euro aus einer geplanten Zuwendung für das Feuerwehrgebäude zu Gunsten der Wegeplanung aus. Damit wäre dann im darauf folgenden Jahr der Weg frei zur Beantragung von Haushaltsmitteln und Förderung des Straßenbauvorhabens, erläuterte Glen Jankowsky von der Stadtkämmerei. Anlass für die Ablehnung des Haushalts war die Anhebung der Grundsteuersätze. „Wir hatten als Gemeinde noch 280 Prozent, jetzt soll wir bald 500 Prozent zahlen“, so Becker. Die Steuer auf landwirtschaftliche Flächen sei von 200 auf 250 Prozent bereits im Vorjahr angehoben worden. „Das zahlen nur die 20 Landwirte in Potsdam.“ Für die Stadtkasse bringe das kaum etwas, für die Betriebe sei es aber viel Geld. Und für die Hunde zahlt man jetzt auf dem Dorf knapp 100 Euro, ohne dass der Stadt irgendwelche Kosten entstünden. „Wir haben hier durchweg Wachhunde, die nie das Grundstück verlassen, und keine Schicky-Micky-Hündchen wie viele in der Stadt“, sagte er ärgerlich. Diese ganzen Kostensteigerungen verstehe hier im Dorf niemand, wenn man die kaum sichtbaren Gegenleistungen betrachte. Ob ÖPNV-Anbindung oder Einkaufsmöglichkeiten, Uetz-Paaren bleibe da weit ab vom Schuss. „Am Wochenende fährt der letzte Bus nach Potsdam bereits mittags“, sagte er. Und die mobile Versorgung mit Lebensmitteln sei für die Älteren, die zum Einkaufen nicht ohne weiteres vom Ortsteil wegkommen, viel zu teuer. Doch wolle er nicht nur meckern, meinte Becker. „Wir müssen einen Weg finden, wie man unser Dorf als ländlichen Ortsteil wirklich an die Stadt Potsdam heranführen kann“, so sein Anliegen. Mit den gestiegenen Belastungen - sein eigener Reiterhof habe neben den Steuererhöhungen jetzt allein durch die neue Lkw-Maut monatliche Mehrkosten von 750 Euro zu tragen - müsse Potsdam 2010 jedoch als Kulturhauptstadt sicher auf seine Landwirte verzichten. „Die sind bis dahin alle weg“, so Becker. Gutzeit

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