zum Hauptinhalt

Kultur: Apokalyptische Schönheit

Ein Blitz schlägt ein, dann steht der Canale Grande in Flammen. Als das Feuer verlöscht, tropft es vom Himmel - mit unnachgiebiger Penetranz.

Ein Blitz schlägt ein, dann steht der Canale Grande in Flammen. Als das Feuer verlöscht, tropft es vom Himmel - mit unnachgiebiger Penetranz. Die Installation „Fire and Water“, die am Sonnabend leider nur für einen Abend in der Russenhalle voraufgeführt wurde, bevor sie beim Karneval in Venedig Premiere hat, zeigte sich von berührender Eindringlichkeit. Das Künstlerduo Robert Reynolds aus Kalifornien und Hans Peter Trauschke aus Berlin gab seinem apokalyptischen Traum vom Untergang Venedigs eine sehr sinnliche Leichtigkeit. Die Gondeln schweben am Himmel. In ihnen haben venezianische Tauben mit Pestmasken Platz genommen. In den Wasserstraßen stehen unzählige Kirchtürme – symbolisiert durch verschiedenartige Blechdosen. Auf ihnen tropft das Wasser von den Kreuzen herab und erzeugt den Klang von Kirchenglocken. Totenglocken? Für den Venedig-Liebhaber Hans Peter Trauschke steht fest: Alles, was auf Wasser gebaut wird, geht zugrunde. Das Wasser, einst Schutz vor Angreifern, wird zum Totengräber. Text: Jäger/ Foto: Thomas

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false