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Kultur: Filmstiftung vor dem Aus

Dem „Kuratorium junger deutscher Film“ soll die Finanzierung gestrichen werden

Dem „Kuratorium junger deutscher Film“ soll die Finanzierung gestrichen werden Das drohende „Aus“ für die Stiftung Kuratorium junger deutscher Film stößt auf massive Kritik. Nach dem Deutschen Kulturrat und dem Bundesverband Regie hat jetzt auch das Festivalbüro des Saarbrücker Max Ophüls Preises die Ministerpräsidenten der Länder aufgefordert, die geplante Einstellung der Förderung der Stiftung rückgängig zu machen. Die Finanzminister hatten auf ihrer Konferenz am 8. September beschlossen, die Finanzierung vom nächsten Jahr an einzustellen. Die Ministerpräsidenten treffen sich am 20. Oktober. Ophüls-Festivalleiterin Birgit Johnson sagte am Freitag in Saarbrücken: „Sollte der Beschluss auch auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz bestätigt werden, würde dies das Ende der ältesten Filmfördereinrichtung der Bundesländer bedeuten.“ Das wäre ein schwerer Verlust für die gesamte deutsche Filmbranche und vor allem ein negatives Signal für die Bedeutung des Nachwuchsfilms in Deutschland. Der Bundesverband Regie hatte darauf verwiesen, dass zu den geförderten, inzwischen sehr erfolgreichen Regisseuren Detlef Buck, der Potsdamer Andreas Dresen, Romuald Karmakar, Vanessa Joop, Peter Timm und Thilo Graf Rothkirch gehören. Nach Auffassung des Berufsverbandes der Film- und Fernsehregisseure würde eine der wertvollsten Einrichtungen für die Nachwuchspflege des deutschen Filmes verloren gehen. Die Entscheidung sei finanzpolitisch nicht nachvollziehbar, da das Kuratorium weniger als eine Million Euro erhalte und stelle kulturpolitisch eine Bankrotterklärung der Länder dar. Insgesamt 750000 Euro werden im Jahr von allen 16 Bundesländern gemeinsam aufgebracht, um den Nachwuchs und den Kinderfilm über das Kuratorium zu fördern. Eine Abschaffung wäre nach Ansicht des Geschäftsführers des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, ein „negatives Signal für die gesamtstaatliche Verantwortung der Länder“. Das Kuratorium junger deutscher Film dürfe nicht abgewickelt werden. dpa

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