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Potsdam-Mittelmark: Geltows Wahrzeichen ist zurück

Gestern wurde die Kirche nach mehrjähriger Komplettsanierung wieder eröffnet

Gestern wurde die Kirche nach mehrjähriger Komplettsanierung wieder eröffnet Schwielowsee . Geltow - Seit kurzem erstrahlt die Geltower Kirche wieder in altem Glanz. Fünf Jahre haben die umfassenden Sanierungsarbeiten an der Außenhülle und im Innern des Hauses gedauert, die letzten Handgriffe sind so gut wie getan. Gestern wurde die Kirche im Herzen Geltows mit einem Gottesdienst eingeweiht. Das neue alte Antlitz des Hauses solle Besucher der Gemeinde neugierig machen, so Pfarrer Martin Kwaschik, und sie einladen, die Kirche zu besuchen. 1888 unter Kaiser Friedrich III. im Stile der Neugotik erbaut, erfuhr die Geltower Kirche erst 118 Jahre später eine Schönheitskur – und das sei nur dem starken Willen der Einwohner zu verdanken, hob Kwaschik hervor. Er ist seit der Zeit nach der Wende Pfarrer am Schwielowsee, kennt den Ort aber auch noch aus DDR-Zeiten. „Damals tat man sich schwer, Kirchen zu erhalten, oft gab es die Auffassung, man solle die Kirche gesundschrumpfen", erinnerte er an die harten Jahre im Arbeiter- und Bauernstaat. Gotteshäuser wurden aufgegeben, Pfarrstellen nicht mehr besetzt – in Geltow habe das nie zur Debatte gestanden. „Die Menschen fingen an zu träumen“, und der Traum der Geltower sei schließlich wahr geworden. Bis Ende der 90er Jahre bildeten die Kirchengemeinden Geltow und Caputh einen Pfarrsprengel, seit 1998 gehört die hiesige Kirche zur Erlösergemeinde in Potsdam. Deren Pfarrer, Konrad Elmer-Herzig, bemerkte in Anbetracht der noch anstehenden Sanierungsarbeiten an den Gotteshäusern in der Landeshauptstadt: „Die Geltower haben einen alten Spruch bestätigt: Überholen ohne einzuholen.“ Dass die Bürger voll hinter dem Projekt gestanden haben, bestätigte auch Martin Doyé vom Gemeindekirchenrat. Er ist für die Sanierung verantwortlich. 700 Mitglieder habe die evangelische Gemeinde in Geltow. Allein deren Spenden für die Herrichtung ihrer Kirche beliefen sich auf 8000 Euro. Die Gesamtkosten des Projektes liegen bei einer Million Euro. Für die Außensanierung gab es zwar 300 000 Euro Fördermittel von Land und Bund, doch den Innenausbau mussten die Geltower allein schultern. Die einzig greifbare Lösung lag im Verkauf des alten Pfarrhauses in Baumgartenbrück. Es mussten Prioritäten gesetzt werden, so der Pfarrer. Schließlich sei das Geltower Konzept aufgegangen, die Aufgabe von „bewegen und bewahren“ erfüllt worden. Und so wurde nicht nur der alte Stand im Innenraum wieder hergestellt – die Wände und der Boden saniert, und die Orgel repariert –, sondern mit einer Heizung auch praktische Veränderungen vorgenommen. Denn neben den Gottesdiensten und Konzerten werden in den Räumen der Kirche in Zukunft auch Gemeindenachmittage und die Christenlehre stattfinden. Auch eine Küche gibt es hier. Im Laufe des Jahres solle nun noch die Gestaltung des Geländes vor dem Gebäude in Angriff genommen werden. Schwielowsees Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) freute sich ebenfalls über die gelungene Sanierung: „Das Wahrzeichen Geltows ist zurück und es strahlt weit über die Grenzen unserer Havel hinaus.“ Thomas Lähns

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