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Potsdam-Mittelmark: Neuer Freundeskreis Bergmannvilla Nutzungskonzept für Caputher Baudenkmal in Arbeit

Schwielowsee-Caputh. Erstmals trafen sich jetzt neun an der Bergmann-Villa in Caputh interessierte Bürger aus Schwielowsee, um einen „Freundeskreis Bergmann-Villa“ zu gründen.

Schwielowsee-Caputh. Erstmals trafen sich jetzt neun an der Bergmann-Villa in Caputh interessierte Bürger aus Schwielowsee, um einen „Freundeskreis Bergmann-Villa“ zu gründen. Organisiert wurde das Treffen durch den Caputher Heimatverein. Zum Sprecher des Freundeskreises wurde der Heimatforscher Heinz H. Schmal gewählt. Er erläuterte die Geschichte und kulturhistorische Bedeutung der Villa, die aus der Vielzahl von Villen, die kurz nach 1900 in Caputh entstanden, durch ihr besonderes Ensemble und ihren Saal mit seinen Fenstern herausragt. „Es hat sich durch Forschungen des Heimatvereins gezeigt, dass die Villa in ihrer ursprünglichen Ausstattung ein herausragendes Beispiel für den ausgehenden Historismus der Gründerzeit war“, sagte Schmal. Zwei der in der Villa vertretenen Künstler, bisher nur Experten bekannt, konnten inzwischen der Vergessenheit entrissen werden. Hans Koberstein, der Maler des „Wilden Jägers“ und Carl Busch, der Maler der Glasmalereien, waren beide zur Zeit der Erbauung der Villa Künstler von Rang und Namen. Einige Mitglieder der Runde erfuhren erstmals von ihnen und vom früheren Bestand, den Schmal in historischen Fotos aufwies. Alle betonten nachdrücklich, dass ein solches kulturhistorisches Erbe für die Öffentlichkeit erhalten bleiben müsse. Die Bergmann-Villa ist von Oskar von Laszewski als Wohnsitz, in erster Linie aber für repräsentative Zwecke konzipiert worden. Der Saal wurde für kulturelle Veranstaltungen genutzt. „Richtig restauriert und ausgestattet könnte die Villa diese Funktion einer Kulturstätte wieder übernehmen. Und dies für ganz Schwielowsee“, meint Schmal. Sie hätte geeigneten Räumen Charme und Atmosphäre voraus. Schmal: „Es werden sicher bessere Zeiten kommen, in denen eine solche Gelegenheit vermisst werden wird, wenn die Bergmann-Villa nicht zur Verfügung steht.“ Die Villa diente nach dem Krieg als Kindergarten, seit dem Kita-Neubau auf dem Nachbargrundstück steht das der Gemeinde gehörende Haus leer. Mitglieder von Freundeskreisen seien allgemein Menschen, die sich einer „ alleinig materiellen Betrachtung von Objekten“ nicht anschließen und wünschen, dass der „ideelle Aspekt hervorgehoben“ wird, so Schmal. „Eine von solcher Betrachtungsweise geleitete Gruppe zu gründen, halte ich in Anbetracht der Diskussionen der letzten Zeit um die Bergmann-Villa für unbedingt geboten“, hob er hervor. Den Hauptteil des Abends nahm eine erste Diskussion über ein Nutzungskonzept in Anspruch. Das Spektrum reichte von einem kulturellen Zentrum für die Gemeinde Schwielowsee mit einer Option für den gesamten mittelmärkischen Raum bis hin zu einer zwischenzeitlichen Verpachtung an eine öffentlich-kulturell gebundene Gastronomie. In der nächsten Sitzung des Kreises soll eine Zusammenfassung der Beiträge erörtert und beschlossen werden. Das Nutzungskonzept wird dann der Gemeinde übergeben. Für die nächste Zukunft sieht Schmal noch eine Fülle von Aufgaben auf den Freundeskreis zukommen. Interessierte sind aufgerufen, an der Arbeit teilzunehmen. PNN Spenden für die Arbeit des Kreises können auf das Konto 3520002034 bei der MBS (BLZ 16050000) überwiesen werden.

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