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Potsdam-Mittelmark: Neuer Polizeichef auf Fontanes Spuren

Sven Bogacz löst Burghard Neumann als Leiter des Schutzbereiches Brandenburg ab / Rotation im höheren Dienst

Potsdam-Mittelmark - Welchen Rat könnte wohl der alte Theodor Fontane für einen Polizeichef parat haben? Der neue Leiter des Schutzbereiches Brandenburg, Sven Bogacz, wollte es wissen vor seiner Versetzung in die Mark und wurde schnell fündig. Man müsse Land und Leute hierzulande lieben, zumindest aber nicht voreingenommen sein, riet einst der Dichter. Davon will sich der 41-jährige Polizeidirektor nun leiten lassen. Geboren ist er in Cottbus, wo derzeit auch noch seine Ehefrau und seine zwei Kinder leben. Beruflich war Bogacz bisher im Süden des Landes als Leiter des Schutzbereiches Elbe-Elster sehr erfolgreich, wie ihm Polizeipräsident Bruno Küpper gestern beim Stabwechsel in der Stadt Brandenburg bestätigte.

In Anwesenheit von Staatssekretär Eike Lancelle wurde gleichzeitig der bisherige Schutzbereichsleiter Burghard Neumann verabschiedet. Unter seiner Leitung ist nach der Polizeireform vor dreieinhalb Jahren der neue Schutzbereich mit den Wachen in Werder, Brandenburg, Belzig sowie in Beelitz mit der Autobahnpolizei aufgebaut worden. Mit sichtlichem Erfolg, wie der mittelmärkische Landrat Lothar Koch gestern attestierte. Anfänglich habe nicht nur er die Polizeireform mit Skepsis betrachtet, sagte Koch. Es habe sich jedoch gezeigt, dass die Polizei dadurch präsenter geworden ist, weil es jetzt „mehr Indianer und weniger Häuptlinge“ gebe.

Mit nüchternen Zahlen zog Neumann eine kurze Bilanz seines Wirkens im Schutzbereich Brandenburg. So habe man im vergangenen Jahr bei den Straftaten eine Aufklärungsquote von 60 Prozent erreicht. „Damit liegen wir bundesweit im oberen Drittel“, sagte der 52-Jährige. Für Aufsehen sorgte im Jahr 2004 unter anderem die Aufklärung einer spektakulären Serie von Computerdiebstählen in der Stadt Brandenburg.

Auch im Bereich der Verkehrssicherheit seien deutliche Fortschritte erreicht worden. So habe man im Jahr 2002 noch 60 Verkehrstote im Schutzbereich beklagen müssen. Diese Zahl sei nunmehr durch vielfältige Anstrengungen halbiert worden, so Neumann. Der aus Groß Glienicke kommende Leitende Kriminaldirektor – so sein offizieller Dienstgrad – zeichnet seit 1. Januar nun für den Schutzbereich Oder-Spree/Frankfurt (Oder) verantwortlich. Der gestern vollzogene Stabwechsel wurde seitens der Polizei als normale Rotation im höheren Dienst bezeichnet.

Sven Bogacz wird im Schutzbereich Brandenburg nicht nur geographisch Neuland betreten. Erstmals trägt er auch für eine Autobahnpolizei Verantwortung. Insgesamt ist der Schutzbereich mit 650 Polizeibeamten flächenmäßig der zweitgrößte in Brandenburg. „Das ist schon eine ganz andere Hausnummer“, umriss Polizeipräsident Küpper die neue Aufgabe. Damit sich der Polizist mit Lausitzer Wurzeln auch im Märkischen bald zuhause fühlt, schenkte ihm der Werderaner Bürgermeister Werner Große einen heimischen Weißwein vom Wachtelberg verbunden mit einer Einladung zum Blütenfest. Hagen Ludwig

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