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Matt Thomas (rechts) traf aus der Distanz, wie er wollte.

© IMAGO/Tilo Wiedensohler

Matt Thomas läuft heiß: Alba Berlin startet mit klarem Sieg in die Play-offs

Nach ausgeglichenem Beginn setzt sich Alba Berlin im ersten Viertelfinale gegen Bonn souverän durch. Einen Schreckmoment erlebt Weltmeister Johannes Thiemann auf dem Weg in die Kabine.

Richtig gefährlich wurde es für Alba Berlin im ersten Viertelfinale gegen Bonn nur einmal. Genau genommen: erst nach dem Spiel. Johannes Thiemann gab gerade vor dem Eingang zu den Kabinen ein Interview, als plötzlich ein Gitter umkippte und dem Kapitän auf das Bein fiel. Thiemann sprang vor Schreck und Schmerz auf, gab kurz darauf aber Entwarnung. Eine derart kuriose Verletzung des Weltmeisters hätte Alba in dieser personell schwierigen Saison gerade noch gefehlt.

Sportlich lief es für die Berliner am Freitagabend hingegen rund. Gegen den früheren Rivalen setzte sich Alba vor 7.071 Fans in der mäßig gefüllten Friedrichshainer Arena zum Play-off-Start erwartungsgemäß mit 94:68 (17:14, 24:17, 27:20, 26:17) durch. Überragender Spieler war Matt Thomas, der aus der Distanz heiß lief und fünf von sieben Dreiern versenkte. „Ich habe die ganze Saison ordentlich getroffen und heute ein paar gute Würfe bekommen“, sagte Thomas. „Wir haben unseren Basketball gespielt und wenn uns das gelingt, sind wir ein sehr starkes Team.“

In der Play-off-Serie im Modus „Best of five“ steht es nun 1:0. Das nächste Spiel findet am Sonntag (17 Uhr) erneut in Berlin statt, dann allerdings in der Max-Schmeling-Halle.

Beste Werfer waren Thomas (18 Punkte) und Thiemann (12) bei Alba sowie Noah Kirkwood (14) und Glynn Watson bei Bonn. Tim Schneider zeigte eine eher unauffällige Leistung, kam aber zum 399. Mal für die Berliner zum Einsatz. Damit überholte er im Alter von erst 26 Jahren Niels Giffey auf Platz drei der Alba-Profis mit den meisten Spielen.  

Wir haben unseren Basketball gespielt und wenn uns das gelingt, sind wir ein sehr starkes Team.

Matt Thomas

Für Albas Trainer Israel Gonzalez gab es zum Beginn der heißen Phase der Saison zwei gute Nachrichten. Thiemann, der zuletzt wegen Rückenschmerzen ausgesetzt hatte, stand ebenso wieder im Kader wie Louis Olinde nach überwundener Fußverletzung. Es passte allerdings zu dieser schwierigen Saison von Alba, dass es auch eine schlechte Nachricht gab: Justin Bean war im Training am Donnerstag umgeknickt und musste pausieren.

In der Anfangsphase taten sich beide Mannschaften schwer. Alba leistete sich viel zu viele Ballverluste, Bonn traf nur einen der ersten acht Würfe und war beim Rebound hilflos unterlegen. Das Spiel war nicht sonderlich schön anzuschauen und nach dreieinhalb Minuten standen gerade mal sechs Punkte, gerecht verteilt, auf der Anzeigetafel. Bonns offensive Probleme lösten sich schnell auf, als Till Pape ins Spiel kam und die Gäste zu einem 7:0-Lauf führte.

Nach dem ausgeglichenen ersten Viertel gelang es Alba, etwas mehr Kontrolle in die eigenen Aktionen zu bekommen. Die Ballverluste wurden seltener und Olinde brachte das Publikum zum ersten Mal in Wallung. Nur zwei Sekunden nach seiner Einwechslung blockte er Brian Fobbs Wurf unter dem Korb humorlos.

„Ihr werdet nie Deutscher Meister“

Anschließend fanden die Bonner allerdings den besseren Rhythmus. Savion Flagg und Fobbs trafen aus der Distanz, Pape legte aus Nahdistanz nach und plötzlich führten die Gäste mit 25:21. Dass auf dem ersten Spiel in den Play-offs mehr Druck liegt als in der Hauptrunde, war wenige Sekunden später zu sehen. Jonas Mattisseck versenkte einen Dreier aus der Ecke, ballte die Fäuste und schrie vor Freude.

Es war eine Initialzündung für die Berliner Offensive. Martin Hermannsson zog nun erfolgreich zum Korb, Thomas verzögerte elegant, ließ seinen Gegner vorbeifliegen und traf butterweich aus der Distanz. Yanni Wetzell legte einen Dreier nach und Brown beendete das Viertel mit einem kraftvollen Dunk. Innerhalb weniger Minuten hatte Alba aus vier Punkten Rückstand eine 41:31-Führung gemacht.

Nach der Pause bestätigte sich der Qualitätsunterschied zwischen den beiden Teams. Bonn gab sich zwar nicht auf, der Abstand wurde aber immer größer. Die Arena mutierte zwar nicht zum Hexenkessel, aber zumindest der Berliner Fanblock hatte seinen Spaß. „Nie Deutscher Meister, ihr werdet nie Deutscher Meister“, sangen sie in Richtung der mitgereisten Bonner Anhänger.

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