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Deutsche Bank: Ackermann kündigt Karriereende an

Der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, will sich 2010 zur Ruhe setzen. Eine Position im Aufsichtsrat des Konzerns strebe er nicht an. Vielmehr wolle er dann "Erfahrungen weitergeben", etwa an einer Uni.

Hamburg/Frankfurt/Main - Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann will spätestens 2010 abtreten, ohne in den Aufsichtsrat zu wechseln. Dies sagte der Manager dem "Spiegel". Auf die Frage, ob er nach Auslaufen seines Vertrages 2010 abtrete, sagte Ackermann: "Ich werde dieses Jahr 59. Ich habe mir eigentlich immer gesagt, dass mit 62 spätestens mein aktives Berufsleben abgeschlossen ist." Zudem sei er "der festen Meinung, dass der Vorstandsvorsitzende im Normalfall nicht in den Aufsichtsrat wechseln sollte". Nach seiner Amtszeit wolle er "Erfahrungen weitergeben, an der Uni oder vielleicht auch im gesellschaftlichen Bereich", sagte Ackermann weiter.

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) begrüßte die Ankündigung: "Ackermann sollte ein Vorbild für andere Vorstandschefs sein", sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker dem "Tagesspiegel am Sonntag". In 14 von 30 Dax-Unternehmen werde der Aufsichtsrat von ehemaligen Vorstandsvorsitzenden geleitet. Dies sei im Sinne guter Unternehmensführung sehr problematisch.

Ackermann sprach sich im "Spiegel" dafür aus, wichtige Unternehmen notfalls vor Übernahmen aus dem Ausland schützen. Es sei "außerordentlich problematisch, wenn unsere Unternehmen im Rüstungs- oder Telekommunikationsbereich, wahrscheinlich auch im Medienbereich, weitgehend unter Einflüsse kommen, die wir nicht mehr kontrollieren können". Deshalb beteilige sich die Deutsche Bank daran, die EADS-Aktien, die DaimlerChrysler verkaufen will, in Deutschland zu halten: "Solange viele nationalstaatlich denken, finde ich es legitim, wenn einzelne Länder in bestimmten Bereichen mit defensiven Maßnahmen reagieren." Allerdings sei es wünschenswert, dass man sich "auf europäische und am Ende sogar auf globale Lösungen" einige. (tso/dpa)

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