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Wirtschaft: Daimler und Nissan planen Spitzentreffen

STUTTGART/BERLIN (AP).Der ehemalige baden-württembergische Wirtschaftsminister Dieter Spöri repräsentiert den DaimlerChrysler-Konzern künftig in Bundesangelegenheiten in Berlin.

STUTTGART/BERLIN (AP).Der ehemalige baden-württembergische Wirtschaftsminister Dieter Spöri repräsentiert den DaimlerChrysler-Konzern künftig in Bundesangelegenheiten in Berlin.Er löst zum 1.Februar Alfons Pawelczyk ab, der aus Altersgründen die Funktion abgibt.Spöri verbinde in idealer Weise Kenntnisse und Erfahrungen aus Politik und Wirtschaft, erklärte DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp am Dienstag.Spöri war von 1992 bis 1996 während der Großen Koalition Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident von Baden-Württemberg.Seitdem arbeitete er bei einer Unternehmensberatung.Der ehemalige Innensenator von Hamburg, Pawelczyk, leitete die Daimler-Benz-Repräsentanz in Bonn und Berlin seit 1991.

DaimlerChrysler-Chef Schrempp hatte darüber hinaus nach einem Bericht des "Wall Street Journals" bereits am Montag erstmals einen Einstieg beim zweitgrößten japanischen Automobilhersteller Nissan nicht mehr ausgeschlossen.Wie die Zeitung in ihrer Dienstagausgabe berichtet, dürfte Daimler in Nissan einen geeigneten Kandidaten für eine Beteiligung sehen.Bereits für die nächste Woche sei ein Treffen auf Spitzenebene anberaumt.Schrempp wolle dann mit Nissan-Präsident Yoshikazu Hanawa zusammentreffen.

Daimler verbesserte nach Einschätzung der Zeitung durch eine enge Partnerschaft mit den Japanern deutlich seine Marktchancen auf dem asiatischen Markt und könnte zugleich aggressiver mit den Wettbewerbern Ford und General Motors konkurrieren.Das Blatt rechnet allerdings nur mit einem begrenzten Engagement von DaimlerChrysler.Ein Unternehmen, das sich mit weniger als 34,5 Prozent beteilige, müsse die Schulden nicht in voller Höhe übernehmen.Nissan habe in den vergangenen Jahren Millionenbeträge verloren und sei derzeit mit 22 Mrd.bis 30 Mrd.Dollar verschuldet - höher als jeder andere Pkw-Produzent.Als US-Gesellschaft wäre Nissan bereits bankrott, schreibt das "Wall Street Journal".Bei einem Zusammenbruch von Nissan ist für Daimler bei einer Minderheitsbeteiligung aber nur der Wert der Nissan-Aktien bedroht.Dies könne zwar ein Verlust von mehreren Mrd.Dollar sein, im Vergleich zum Schuldenstand von Nissan dürfte dies jedoch das kleinere Risiko sein.Als Gewinn für Daimler stehe Nissans ausgedehntes Vertriebsnetz in einigen potentiellen Wachtumsmärkten in Fernost sowie in Japan, Asiens größtem Markt, gegenüber.Bisher besteht zwischen den beiden Unternehmen nur eine Kooperation im Nutzfahrzeug-Bereich.Seit Monaten verhandelt Daimler jedoch mit Nissan Motor und Nissan Diesel über eine weitergehende Zusammenarbeit in diesem Sektor.Ende Juli hatte sich noch die alte Daimler-Benz AG auf eine Zusammenarbeit mit Nissan im Nutzfahrzeugbereich geeinigt.

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