Mit dem Euro kamen die Schlangen: Am ersten Werktag mit dem neuen Zahlungsmittel stauten sich gestern vor Banken, Sparkassen und Postfilialen die Kunden bis auf die Gehwege. Zehntausende Berliner standen teilweise stundenlang an, um ihre baren D-Mark umzutauschen oder Euro abzuheben.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 02.01.2002 – Seite 2
Sollte das Klinikum Benjamin Franklin der Freien Universität geschlossen werden, wird der Senat damit nicht so schnell Professorenstellen einsparen, wie Vertreter der rot-roten Koalition meinen. Darauf weist die Wissenschaftsverwaltung hin.
Am 17. Januar wählt das Abgeordnetenhaus den neuen Senat.
Argentinien lässt sich nicht ohne die Peronisten regieren, aber mit ihnen auch nicht - jedenfalls nicht, solange sich die wichtigste Massenbewegung nicht auf einen neuen Chef geeinigt hat. Das ist die Lehre aus den politischen Wirren der vergangenen Wochen.
Der Abschied naht. Es sei seine letzte Neujahrsansprache, hatte Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf am Silvesterabend seine Landeskinder wissen lassen - und den Zeitrahmen für seinen Rücktritt weiter eingegrenzt.
Nun ist es also heraus: Das Kommando über die Afghanistan-Friedenstruppe soll die Türkei übernehmen, wenn die Briten den Oberbefehl in drei Monaten abgeben. Das klingt vernünftig - schließlich ist die Türkei das einzige moslemische Nato-Land - und ist doch für Deutschland nicht unproblematisch.
Ein Skandal? Das sagt sich leicht; wenn es um Parteispenden geht gleich drei Mal leichter, weil von der Spendenpraxis der Parteien nicht erst seit dem CDU-Skandal jeder Bürger jederzeit alles Schlechte zu glauben bereit ist.
Gute Nachrichten sind das: Weil der Euro kommt, wird vieles billiger. Seit gestern senken die Branchenriesen im Einzelhandel, Aldi, Lidl und Plus, die Preise.
Gedränge an den Bankschalten, Warteschlangen bis auf die Straße - diese Szenerie erinnert an die Zeiten der Begrüßungsgeld-Ausgabe nach dem Fall der Mauer. Doch den Wartestress kann man sich sparen.
Fast die Hälfte der ostdeutschen Berufstätigen hat nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid Angst davor, den Arbeitsplatz zu verlieren. Während im Westen nur 13 Prozent Jobsorgen hätten, seien es in den neuen Ländern 45 Prozent, schrieb Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner in der "Thüringischen Landeszeitung".
Kurz bevor man Peter Lange sieht, kann man ihn schon riechen. Nicht, dass er selber einen auffälligen Geruch ausdünsten würde, aber das, was er macht, hinterlässt eben Spuren in der Luft.
Gute Nachrichten für Sammler: Kaum ist der Euro hier zu Lande das allein gültige Zahlungsmittel, kommen zusätzliche Gedenkmünzen in Silber und Gold auf den Markt. Die Bundesregierung hat Silbermünzen zu zehn Euro und Goldmünzen zu 100 beziehungsweise 200 Euro prägen lassen und ergänzt so die Serie von Münzen zwischen einem Cent und zwei Euro, die seit kurzem in unseren Geldbörsen klappern.
Eigentlich ist der Deutsche ja für das Schwere zuständig. Bratwurst, Bundeskanzleramt und Wagneropern zeugen davon und auch der Sport: Schumacher rast im tonnenschweren Formel-1-Boliden von Titel zu Titel, Georg Hackl rumpelt auf dem Rennrodel, und die Fußballnationalmannschaft zeigt Tugenden wie Kampf und Kraft, lässt eine kreative Spielkultur jedoch vermissen.
Der große Ärger findet nicht statt. Verhaltensforscher hatten das reinste Chaos vorausgesagt.
Menschen im Allgemeinen - und Analysten im Besonderen - sind unverbesserliche Optimisten. So glauben 80 Prozent aller Autofahrer, dass sie ihr Fahrzeug überdurchschnittlich gut beherrschen.
Ungeachtet der Krise im Luftverkehr hat Air Berlin im vergangenen Jahr einen Umsatzrekord von 561 Millionen Euro erzielt. 2000 waren es 406 Millionen Euro.
Es ist doch beruhigend, dass Jürgen Röber ein Mensch ist, um den man sich keine allzu großen Sorgen machen muss. Der Bald-Ex-Trainer von Hertha BSC hat weiterhin Lust an seinem Job und besitzt auch noch den nötigen Ehrgeiz, um erfolgreich arbeiten zu können.
"Auf ein Neues, Neuer Markt" möchte der Anleger dem Wachstumssegment der Deutschen Börse eigentlich frohgemut zurufen, wären die vergangenen zwölf Monate nicht als das Jahr der verfehlten Prognosen in die BörsenGeschichte eingegangen. Dazwischen gab es aber auch Kurioses, Hintergründiges und vielleicht Vergessenes.
Der Handelsblatt-Frühindikator hat im Januar 2002 weiter um 0,1 Prozentpunkte auf nur noch 0,4 Prozent nachgegeben. Bei praktisch unverändert schlechtem Geschäftsklima in der Industrie belasten derzeit vor allem weiter rückläufige Auftragseingänge aus dem Inland.
Die Umstellung auf den Euro ist nach Einschätzung von EU-Kommissar Pedro Solbes und EZB-Direktoriumsmitglied Eugenio Domingo Solans ein "klarer Erfolg". Der Umlauf des neuen Bargeldes habe "mehr als zufrieden stellend" begonnen, sagte der für Währungspolitik zuständige EU-Kommissar Solbes am Mittwoch in Brüssel.
Edouard Marry (56) ist Psychotherapeut und Leiter einer Familienberatungsstelle des Caritasverbandes in Berlin. Sie sind fast dreißig Jahre in der Familienberatung tätig.
Die Berlin Capitals sind die Überraschungsmannschaft der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Nach dem Sommertheater um die Lizenzerteilung und die Rettung in letzter Minute kämpfen die als Abstiegskandidat gehandelten Berliner völlig überraschend um den Einzug in die Play-offs mit.
Bargeldlos bezahlen kann man per EC-Karte, Kreditkarte, Handelskarte oder Geldkarte. Die am weitesten verbreitete Variante ist die Zahlung per EC-Karte und Lastschrift.
Die letzten Wochen des vergangenen Jahres waren reichlich aufregend für den Berliner Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Spiele im Drei-Tages-Takt, dazu die Aufregung um Trainer Jürgen Röber - in all dem Trubel fanden die leitenden Angestellten des Vereins nicht einmal die nötige Ruhe für die obligatorische Weihnachtsfeier.
Nicht den Fernseher! Nicht den Fernseher!
Bisher dachte man immer, die Südeuropäer nutzten die Siesta, um ein kleines Nickerchen zu machen. Doch eine Studie hat nun herausgefunden, was Spanier und Italiener in diesen Stunden wirklich machen: fernsehen nämlich.
Ganz Deutschland ist derzeit eine Wüste für Cineasten. Nein, nicht ganz Deutschland: Ein kleines Kino in Berlin hält der Übermacht der Fantasy-Fanatiker stand und zeigt mit Aoyama Shinjis preisgekröntem Eureka einen Film, an dem das einzige Überirdische seine überirdische Schönheit ist.
Seit der griechische Ministerpräsident Kostas Simitis in der Neujahrsnacht als erster Bürger seines Landes medienwirksam an einem Geldautomaten Euro-Banknoten zog, ist ein Geheimnis gelüftet. Vor den Fernsehkameras tippte der Premier in Großaufnahme die PIN 1, 2, 3, 4 in die Tastatur des Automaten.
Wegen seiner bulligen Statur nennen seine Landsleute ihn "den Großkopf": Argentiniens neuer Präsident Eduardo Duhalde, 60, gilt als Dickschädel. Den wird er brauchen, um nicht nur als Fußnote in die Geschichte einzugehen.
Liebe Hebammen, diese Zeilen sind nicht geschrieben, um Euren Berufsstand zu besudeln. Im Gegenteil.
Weihnachten, Silvester, Neujahr, im Fernsehen ist das die Zeit der Marathon-Sendungen. Sat 1 hatte "Der mit dem Wolf tanzt" von Kevin Costner im Programm.
Nirgendwo im Filmgeschäft beklaut man sich so freizügig wie im Horrorgenre. Mit Referenzen und Selbstzitaten plündert es sich durch die eigene Geschichte und stößt dabei immer wieder auf den gleichen Mythen- und Märchenfond.
Die Einführung des Euro-Bargelds könnte einen neuen Preiskampf im Lebensmittel-Einzelhandel auslösen. Aldi, Marktführer unter Deutschlands Discountern, hat Preissenkungen für alle Artikel angekündigt.
Zum Thema Online Spezial: Euro: Das neue Geld! Euro-Countdown: Die Serie im Tagesspiegel Euro-Memory: Passende Euro-Pärchen finden Ted: Der Euro - mehr Vor- oder mehr Nachteile?
Wie lange ist das alte Geld noch gültig?In Deutschland hat die D-Mark mit dem Jahreswechsel ihre Funktion als allein gültiges Zahlungsmittel verloren.
Die CSU hat den in der Illustrierten "Stern" erhobenen Vorwurf des "Spendenbetrugs" erneut zurückgewiesen. Generalsekretär Thomas Goppel verwies auf ein Gutachten der Bundestagsverwaltung aus dem Jahr 1996, das die Praxis der "Patenschaftsabonnements" für das CSU-Parteiblatt "Bayernkurier" im Prinzip billigt.
Spanien startet mit erheblichen Schwierigkeiten ins Euro-Jahr. Am ersten Arbeitstag, an dem Geschäfte und Banken öffneten, zeigte sich, dass die Vorbereitung auf die Währungsumstellung offenbar ungenügend war.