1959 schrieb der italienische Kulturanthropologe Ernesto de Martino einen Fachbuch-Klassiker mit dem Titel "Italiens Süden und die Magie". De Martino beschrieb das Zusammenleben von christlichen und archaischen Verhaltensweisen in Süditalien.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 04.01.2002 – Seite 2
Die einen dementieren - wie Lothar Bisky. Die anderen wissen lieber von gar nichts - wie Michael Donnermeyer.
Fernsehen oder Kino? Multiplex- oder Eckkino?
Es kann jede Frau treffen, mitten ins Gesicht, in den Unterleib, in die Seele. Häusliche Gewalt, die sich im Schutzraum der eigenen vier Wände abspielt, hat viele Formen.
Rund ums heiße Sydney brennen die Berge, im Nachbarstaat Victoria sind sie mit Schnee bedeckt. Im Süden von Queensland wüten Hagelstürme, in Tasmanien regnet es, und am Golf von Carpenteria - zwischen Nord-Queensland und den Northern Territories - wird vor einem Zyklon gewarnt.
"Gekauft wie besehen", diese Formel gilt beim Gebrauchtwagenhandel jetzt nicht mehr. Ein volles Jahr Garantie ist nun - zumindest für kommerzielle Händler - seit Jahresanfang gesetzliche Pflicht.
Vor dem Spiel gegen die Krefeld Pinguine hatte sich ein Klub-Verantwortlicher beim EHC Eisbären darüber mokiert, dass an der Spree im Eishockey immer nur die Capitals für die großen Schlagzeilen sorgen würden. "Vielleicht brauchen wir beim EHC ja auch einmal eine Krise", hatte der betreffende Herr im Scherz gesagt.
Es war ein Kunstthriller, wie man ihn sich spannender nicht denken konnte: Das Gezerre um die kostbare Kunstsammlung, die der Arzt und Wohltäter Gustav Rau in Jahrzehnten zusammengetragen hatte, beschäftigte zuletzt Politiker, Stiftungsräte, Ärzte und mehr als 30 Anwälte. Dabei wollte der gebürtige Schwabe eigentlich nur Gutes tun und dem UNICEF Kinderhilfswerk die auf 255 bis 511 Millionen Euro geschätzte Sammlung vermachen.
Die Gesellschaft ist nicht mehr der fraglose Horizont der Gegenwartsdiagnose. Der Aufstieg eines wie auch immer gearteten biologischen Weltbildes macht sich bemerkbar und stellt manche intellektuelle Gewohnheit in Frage.
Der erste Spieler hat den in finanziellen Nöten steckenden Capitals aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) den Rücken gekehrt. Verteidiger Greg Andrusak löste gestern seinen Vertrag auf und wechselt zum HC Lugano in die Schweiz.
Herr Osterkorn, am Mittwoch titelte der "Stern": "Der Spendenbetrug der CSU". Die CSU konterte, die Bundestagsverwaltung habe diese Spendenpraxis bereits vor Jahren abgesegnet.
Hellsehen kann niemand. Um den Lauf der Wirtschaft halbwegs verlässlich zu prognostizieren, schauen Ökonomen auf Frühindikatoren.
Leon Tarasewicz bemüht sich erst gar nicht, Gedanken an Barnett Newman zu kaschieren und betitelt Arbeiten wie Ausstellungen schlicht "Rot, Gelb und Blau". Angst vor dem amerikanischen Großmeister und seiner Primärfarben-Inkunabel scheint Tarasewicz ebenso fern wie ein zögerlicher Umgang mit dem Material.
Berlin wird 2002 um eine kulturelle Großinstitution reicher - ohne dass die Stadt dafür einen Pfennig locker machen müsste: Nach dem Wunsch von Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin sollen drei vom Bund finanzierte Veranstalter ab Juni verwaltungstechnisch enger zusammenarbeiten. Das Haus der Kulturen der Welt, die Berliner Festspiele und der Martin-Gropius-Bau werden zu einer Holding verbunden.
Alle früheren Pläne zum Neubau der Zwillingstürme des von Terroristen zerstörten World Trade Centers in New York sind jetzt vom Tisch. An "Ground Zero" sollen ein kleines Denkmal für die etwa 3000 Todesopfer des Anschlags vom 11.
Die Stadtverkehrsgesellschaft Frankfurt (Oder) erhält vom Bundesumweltministerium Zuschüsse zur Beschaffung umweltfreundlicher Busse. Wie das Ministerium am Freitag mitteilte, hat die Oderstadt sich gemeinsam mit Berlin und der Region Hannover aus 38 Bewerbern für die Teilnahme am Pilotprojekt zur Umsetzung anspruchsvoller Umweltstandards im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) qualifiziert.
25 000 Besucher sahen "Claude Monet und die Moderne" bereits in den ersten acht Tagen, am Ende kann sich die Münchner Hypo-Kunsthalle voraussichtlich über einen neuen Publikumsrekord freuen. Warum wirkt der Name "Monet" seit den fünfziger Jahren wie ein Reizwort, das Menschenherden verzückt ins Museum pilgern lässt?
Zum Jahreswechsel sind in der von Russland abtrünnigen Kaukasus-Republik Tschetschenien die Kämpfe wieder aufgeflammt. Die russische Armee berichtete von großen "Spezialoperationen", bei denen mehr als 100 tschetschenische Freischärler getötet worden seien.
Nicht in Venedig, sondern im unweit gelegenen Treviso ist das norditalienische Kunstereignis diesen Winters zu besichtigen. Die ausgeprägte Sponsorentätigkeit der Sparkassen und ihrer hauseigenen Stiftungen - in diesem Falle der Fondazione Cassamarca - macht es möglich, dass in der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz rund einhundert Werke von Claude Monet zu besichtigen sind.
Ein Blick von der neuen Bergisel-Schanze in das Stadion genügt, um folgende Frage zu beantworten: Welche Farbe hat die 50. Vierschanzentournee?
Die Amerikaner haben im Jahr 2001 insgesamt 881 773 Autos deutscher Hersteller gekauft. Damit haben Volkswagen, Audi, Mercedes-Benz, BMW und Porsche ihren Absatz verglichen mit dem Vorjahr immerhin noch um insgesamt 3,3 Prozent erhöht.
Wann darf eine Sportstätte den Namen einer Sportlerin tragen? Erst, wenn sie ihre Karriere beendet hat oder schon vorher?
Haben Sie Ihren neuen Fernseher am vergangenen Mittwoch gekauft? Oder schon zwei Tage zuvor, am Montag?
Das Härteste sind zur Zeit die Nächte. "Sie sind genauso beschissen wie die anderen Nächte auch", sagte Sven Hannawald über die Nacht vor dem Skispringen auf der Bergisel-Schanze.
Wer nach Abschluss des Jahres 2001 sagen kann: "Alles im Plan", der muss gut gearbeitet haben. Oder er hatte einfach nur Glück oder er schönt die Zahlen.
Als EZB-Präsident Wim Duisenberg auf die Frage nach den Gründen für die permanente Schwäche des Euro gegenüber dem Dollar souverän erklärte: "Ein Euro ist ein Euro", waren die Devisenhändler sprachlos. Sprüche dieser Art waren sie bis dato nur von den Amerikanern gewohnt.
Die Börsen hat der Bargeld-Start des Euro ziemlich kalt gelassen. In der Tat: Börsennotierte Unternehmen, die direkt von der Einführung des Euro profitieren, müssen Investoren mit der Lupe suchen.
Der Abschwung war kurz, aber heftig: Nach einem beispiellosen Boom in den neunziger Jahren stürzten die USA 2001 in eine Rezession. Damit verdüsterten sich die wirtschaftlichen Aussichten für den Rest der Welt, auch Deutschland geriet in den Sog der Krise.
Die Aussicht auf eine Erholung der Halbleiter-Branche und eine anziehende Nachfrage nach Computern im laufenden Jahr stimmt die Hightech-Industrie weltweit optimistisch. Vor allem Chiphersteller wie Infineon profitieren vom nahenden Ende der Rezession und steigenden Preisen für Speicherchips (siehe Lexikon).
Was es auch sein wird, es kann nur falsch sein. An seinem dritten Tag als neuer Bürgermeister von New York hat sich Michael Bloomberg zu einem äußerst heiklen Thema geäußert.
Der Fleischabsatz in Deutschland ist im vergangenen Jahr wegen Rinderwahnsinn (BSE) und Maul- und Klauenseuche (MKS) gesunken. Nach Angaben der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle (ZMP) vom Freitag in Bonn verringerte sich der Fleischabsatz für Nahrung, Futter und industrielle Verwertung insgesamt um 900 Gramm auf 90,5 Kilogramm pro Kopf der Bevölkerung.
Der Starke ist am mächtigsten allein. Und der Schwache?
Speicherchips sind flüchtige Speicher, also elektronische Gehirne, die sich Informationen nur solange merken können, wie sie mit Strom versorgt werden. Diese Chips, auch DRAMs genannt, werden in Computer und Handys eingebaut.
Daimler-Chrysler hat im vergangenen Jahr so gerade die Unterkante des selbstgesteckten Ziels erreicht. Wie der Konzern am Freitag mitteilte, liegt der Betriebsgewinn für 2001 voraussichtlich bei 1,2 Milliarden Euro.
Die Idee des Androiden ist so alt wie die Science Fiction-Literatur. Und irgendwann in naher Zukunft, wir ahnen es, wird diese Idee Wirklichkeit werden.
Die Bangkok Metro Corporation Limited (BMCL) hat Siemens den Auftrag zur Ausrüstung der ersten Untergrundbahn in der thailändischen Haupstadt erteilt. Die Leistungen der 20 Kilometer langen und 18 Bahnhöfe umfassenden Metrolinie haben einen Auftragswert von 350 Millionen Euro und beinhalten die Lieferung von 19 dreiteiligen Doppelzügen, der kompletten Infrastruktur sowie deren Wartung über einen Zeitraum von zehn Jahren.