Mit der Übergabe der Genehmigungsurkunde durch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reinhard Höppner an Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin (beide SPD) ist gestern in Halle ist die Kulturstiftung des Bundes offiziell gegründet worden. Die Stiftung wird ihren Sitz auf dem Gelände der Franckeschen Stiftungen haben.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 29.01.2002 – Seite 2
Die dringend notwendige Renovierung der Staatsoper Unter den Linden wird mindestens 100 Millionen Euro kosten. Das ergab ein im Auftrag des Berliner Bausenators erstelltes Gutachten.
Gleich zu Beginn beeindruckte der durch Eric Ericson weltberühmt gewordene Schwedische Rundfunkchor in der Philharmonie mit dem kleinen, schlichten Wunderwerk "Pater noster" von Strawinsky durch seinen samtig-dunklen Wohlklang, seine unvergleichliche Homogenität. Wie sich danach Manfred Honeck, der Musikdirektor des Stockholmer Rundfunk-Sinfonieorchesters, blitzschnell auf das rhythmische Erdbeben des "Sacre du Printemps" umstellte und bei aller rhythmischen Schärfe mit hoher musikalischer Empfindsamkeit und Klangfarbennuancierung hervortrat, machte nicht minder Eindruck.
Klaus Wowereit möchte den missliebigen Künstler Heribert Sasse ins Spar-KZ stecken. So interpretiert jedenfalls Sasse die Lage.
Die Idee hat Charme. Rund um den Erdball machten sich im Jahr 2000, zum 250.
War Hagen Boßdorf Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit oder war er es nicht? Die Prüfungskommisson des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg (ORB) sagt, der Chefredakteur Fernsehen habe ihr gegenüber "glaubhaft" darlegen können, dass er nicht als IM tätig gewesen sei.
Mit dem Wiederaufbau der im März 2001 von den Taliban zerstörten Buddha-Statuen im afghanischen Bamian soll noch in diesem Jahr begonnen werden. "Die Übergangsregierung in Kabul betrachtet den Wiederaufbau der weltberühmten Statuen als absolute politische Priorität", berichtet Paul Bucherer, Leiter des Afghanistan-Museums im schweizerischen Bubendorf bei Basel.
Ein Scheitern war nicht vorgesehen. Trotzdem hat die britische Regierung die deutsche Debatte um die Finanzierung des Militär-Airbus eher gelassen als besorgt verfolgt.
Beim Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam, von wo aus der Einsatz der deutschen Truppen in Kabul geleitet wird, gibt es keine Vorbereitungen auf eine deutsche Führung der internationalen Schutztruppe in Afghanistan (ISAF). Ohne eine Entscheidung auf politischer Ebene und einer entsprechenden Anweisung aus dem Ministerium würden keine Maßnahmen geplant oder geprüft, die zur Übernahme einer solchen Funktion nötig wären, sagte ein Sprecher des Kommandos dem Tagesspiegel.
Schulpolitiker haben es schwer in diesen Pisa-Zeiten: Wie sollen sie sich profilieren, wenn alle Parteien von rot bis gelb das Gleiche wollen? Mehr Lehrerstellen, mehr Ganztagsschulen, mehr Integration - das alles ist mehrheitsfähig und kaum konfliktträchtig.
Nach der Beilegung des haushaltsrechtlichen Streits um die Beschaffung von 73 Airbus-Militärtransportflugzeugen sehen sich sowohl Regierung als auch Opposition als Sieger und in ihren Positionen bestätigt. "Die CDU hätte sich den Weg nach Karlsruhe sparen können", sagte SPD-Fraktionschef Peter Struck am Dienstag in Berlin.
Der Außenminister las die Zeitung und war nicht amüsiert. Als Joschka Fischer am Montagabend in den Vorausgaben des nächsten Tages von der Bereitschaft seiner Regierung zur Führung der Schutztruppe in Afghanistan (Isaf) las, fürchtete er Schaden für die deutsche Außenpolitik.
Ein Kompromiss zwischen rot-grüner Koalition und CDU/CSU-Opposition in der Zuwanderungspolitik wird unwahrscheinlicher. Der Bundestag setzte am Dienstag die für Freitag vorgesehene zweite und dritte Lesung des Zuwanderungsgesetzes ab.
Mit dem erzwungenen Rücktritt von Finanzministerin Brigita Schmögnerova geht die seit drei Jahren andauernde Regierungskrise in der Slowakei langsam zu Ende - aber nur deswegen, weil auch die Legislaturperiode ausläuft. Im September gibt es Neuwahlen.
Wenn Schweden die amerikanische Nahost-Politik und die abweisende Haltung gegenüber Palästinenserpräsident Jassir Arafat als "wahnsinnig" bezeichnet, lässt derartige Kritik jedoch den US-Präsidenten George W. Bush weitgehend kalt - vor allem auch deshalb, weil US-Geheimdienste nach Informationen des Tagesspiegel neue Erkenntnisse über eine Besorgnis erregende Radikalisierung der Palästinenser gewonnen haben.
Sari Nusseibeh versteht die Aufregung nicht. Alles, was er heute sagt, hat er bereits 1991 in seinem Buch "No trumpets, no drums" geschrieben.
So die ganz großen Knüller, das weiß auch Dieter Hoeneß, hat er bislang noch nicht geholt. Erst Trond Ludvigsen, den Norweger, nun Arne Friedrich.
Die jetzt wieder in die politische Debatte geworfene Idee, einen Geheimdienstbeauftragten des Bundestages zu inthronisieren, ist nicht neu. Gerade in der SPD-Fraktion machten solche Pläne immer mal wieder die Runde - ohne jedoch jemals richtig ernst genommen zu werden.
Der Airbus muss warten. Für den Verteidigungsminister ist eine andere Beschaffung derzeit viel, viel dringlicher: Zaubertinte.
Es ist schon viele Jahre her, dass ein legendärer Schwarzseher durch Berlin marschierte und seine Erkenntnisse auf den Plakatwänden hinterließ: "Wir werden alle von Sendern überwacht!" Der so genannte Sendermann galt als Spinner - und war doch nur ein hellsichtiger Prophet.
Die Verlegung der politischen Magazine am Donnerstag auf 20Uhr15 muss nicht das letzte Wort der ARD sein. "Wir wollen das einige Monate beobachten, um herauszufinden, was der beste Sendeplatz ist", sagte ARD-Programmdirektor Günter Struve am Dienstag zum Abschluss der ARD-Intendantenkonferenz in Bremen.
Hermann-Josef Arentz (49) ist seit Mitte 2001 Vorsitzender der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), die vor genau 50 Jahren gegründet wurden. Wie will die Union die Nase nach vorn bekommen?
Gestern, kurz vor der Entscheidung über den Import embryonaler Stammzellen, ist noch schnell zusammengewachsen, was zusammengehört: die Anträge von Ulrike Flach (FDP) und von Peter Hintze (CDU). Beide wollen dasselbe - verbrauchende Embryonenforschung.
Diese Abstimmung könnte eine der knappsten und spannendsten der Legislaturperiode werden. Auch am Tag vor der Entscheidung über den Import embryonaler Stammzellen (ES-Zellen) an diesem Mittwoch zeichnete sich keine Mehrheit für einen der inzwischen drei vorliegenden Anträge ab.
Das ist mal was Neues: Nicht die Koalitionsfraktionen streiten über Auslandseinsätze - es steht auch keine Entscheidung an -, sondern die Regierung schafft Verwirrung: Am Montag hieß es, Berlin könne womöglich die Führung der Afghanistan-Schutztruppe übernehmen, am Dienstag galt wieder die alte Klage, dass die begrenzten Mittel der Bundeswehr das nicht erlauben. Wer hat da gepatzt?
Der Rechtsstreit um die Finanzierung der Airbusse für die Bundeswehr ist beendet. Nachdem Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping (SPD) am Dienstag vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe versicherte, über die Beschaffung entscheide abschließend nur das Parlament, erklärten Union und FDP ihre Anträge für erledigt.
Das sind wieder Bilder: Der Kanzler winkend im Hubschrauber, und die Belegschaft des Werks am Boden jubelt ihm zu. Wie sich das mitteilen wird!
Der Durchbruch kam, wie so oft in der Forschung, durch einen bloßen Zufall. Eigentlich wollten die Wissenschaftler der Universität von Minnesota eine seltene Erbkrankheit behandeln.
Post vom Bundestag ist immer ein erhebender Anblick. So schöne Briefköpfe!
Es ist eine wahre, anrührende Geschichte. Sie handelt von Rolf Brederlow, einem lustigen, offenen Jungen, der es trotz Down-Syndrom schafft, Schauspieler zu werden.
Es ist ein merkwürdiger Reigen: 47 Männer und vier Frauen finden zueinander und bilden 25 Paare. Die einen tanzen virtuos einen Tango, andere versuchen eine Polka oder gar Boogie-Woogie.
Die Humboldt-Universität will sich im kommenden Wintersemester ein neues Logo geben. Trotz aller Sparzwänge ist ihr das den Preis von etwa 20 000 Euro wert.
Für das virtuelle Banking sind die Zeiten stürmischer Zuwächse vorbei. Zwar wird für die Finanzbranche bis zum Jahr 2005 eine Verdoppelung der Online-Kunden in Deutschland auf 32 Millionen erwartet.
Die so genannten Penny-Stocks-Regeln, mit denen die Deutsche Börse AG Unternehmen vom Neuen Markt ausschließen kann, stehen weiter unter juristischem Vorbehalt. Im Rechtsstreit um das Regelwerk erzielte die Börse am Dienstag zwar einen Teilerfolg vor dem Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt (Main).
Hinter dem Schreibtisch hängt ein Bild des russischen Konstruktivisten El Lissitzky. "Roter Keil trifft auf weißen Kreis", sagt Heidi Knake-Werner.
"Danke für die guten Bücher, die du für uns geschrieben hast", steht im Kondolenzbuch von Kinderhand geschrieben. Das Buch liegt auf schwarzem Stoff, umrankt von Blumen und Kerzen.
Zunächst schien die PDS durchaus interessiert, steckte dann aber offenbar selbst zurück. "Wir haben uns mit der SPD einvernehmlich geeinigt, dass die Sozialdemokraten den Vorsitzenden für den Verfassungsausschuss stellen werden", sagt PDS-Fraktionssprecher Günter Kolodziej.
Wenn die Deutsche Bank am Donnerstag ihre Zahlen vorlegt, ist dies nur ein "Tagesordnungspunkt" auf der angekündigten Pressekonferenz. Soviel ist bekannt: Die Deutsche Bank steht zwar im Vergleich zu ihren deutschen Konkurrenten gut da, aber den ausländischen Wettbewerbern hinkt sie weiter hinterher.
Wolfgang Rüdinger hat unruhige Stunden vor sich. Für den Chef des Biotech-Start-ups Cytonet hängt viel von dem Votum des Bundestages ab: Die Zukunft seines Unternehmens.
Drei Jahre nach einem der größten Skandale in der Berliner Polizei stellte die Staatsanwaltschaft jetzt das Ermittlungsverfahren gegen elf Polizisten von der Arbeitsgruppe "Rumba" (Abkürzung für "rumänische Banden") ein. Die Beamten hatten im März 1999 aufgrund der Lügen eines angeblichen Zeugen vier Beamte vom Landeskriminalamt (LKA) festgenommen, ihre Wohnungen und Diensträume durchsucht und gegen einen ihrer Kollegen sogar Haftbefehl erwirkt.
Die Jenoptik AG rechnet für 2001 mit Rekordzahlen. Trotz Konjunkturflaute und Halbleiterkrise erwartet das ostdeutsche Technologieunternehmen für das vergangene Geschäftsjahr bei Umsatz und Gewinn zuvor nie erreichte Zahlen.
Der Senat hat am Dienstag zwei neue Staatssekretäre per 1. Februar berufen.
Jedesmal, wenn der Soziologe Michael Hartmann sich mit einem Interviewpartner verabredet, schließt er vorher eine Wette mit sich selbst ab: "Wetten, dass ich ihn erkenne?" Hartmann gewinnt immer: Die soziale Herkunft der Wirtschaftsbosse, über die er forscht, ist diesen deutlich anzuschmecken.
Nachdem der Bezirk bereits Vorreiter bei der Einführung des bargeldlosen Zahlungssystems für Verwaltungsgebühren ist, strebt Spandau jetzt ein weiteres Berliner Pilotprojekt an. Geprüft wird, ob sich ein ausgemusterter Bücherbus der Stadtbibliothek in das erste rollende Bürgeramt der Stadt umwandeln lässt.
Statt immer nur hübsch animierte Werbebotschaften oder super knappe Nachrichten über die kleinen Monitore in der U-Bahn flimmern zu lassen, wollen die Betreiber des "Berliner Fensters" nun ein richtiges Kurzfilmfestival starten - das weltweit erste in der U- Bahn. In den Linien 6,7,8 und 9 laufen bis zum 6.
Andreas Barner ist Forschungsvorstand bei Boehringer Ingelheim und Vorstandsmitglied im Verband forschender Arzneimittelhersteller. Herr Barner, am Mittwoch entscheidet der Bundestag über den Import von embryonalen Stammzellen.
Ob Goethe im Bad, Casanova beim Bügeln oder Ingrid Noll im Stau, der Trend geht zum Hörbuch. Grund genug für die Stadtbibliothek Mitte das "HörGut Berlin-Mitte" zu präsentieren.
Im kommenden Mai vor 60 Jahren wurde an der damaligen Friedrich-Wilhelms-Universität Unter den Linden der "Generalplan Ost" erarbeitet. Er sah die Ausbeutung der eroberten Gebiete in Osteuropa für die deutsche Großraumwirtschaft vor.