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Ein „Geisterrad“ an der Ecke Greifswalder Straße/Prenzlauer Berg erinnert an die 38-Jährige, die von einem abbiegenden Betonmischer überfahren wurde.

© picture alliance/dpa / Soeren Stache

„14 Tote sind 14 zu viel“: ADFC erinnert mit Demonstration an getötete Radfahrer in Berlin

Am Mittwoch geht es schweigend und weiß gekleidet durch die Stadt, Startpunkt ist am Roten Rathaus. Ein sogenanntes Geisterrad wird an das Deutsche Technikmuseum übergeben.

Erinnern an getötete und verletzte Radfahrer: Am Mittwoch, 15. Mai, findet auch in Berlin der weltweite „Ride of Silence“ statt. Die Fahrrad-Demo soll um 19 Uhr am Roten Rathaus/Neptunbrunnen starten, veranstaltet wird sie vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC).

Weiß gekleidet und schweigend steuern die Demonstranten die Orte an, wo in Berlin weiß angemalte sogenannte Geisterräder platziert wurden, die an getötete Radfahrer und Radfahrerinnen erinnern. So etwa am Savignyplatz, wo im Februar 2020 ein 64-jähriger Radfahrer, ein Architekt und Familienvater, durch einen Raser getötet worden war. Nach vier geplatzten Verhandlungsterminen kam es erst 2023 zu einem Strafbefehl durch das Amtsgericht. 

14 Tote sind 14 zu viel.

Karl Grünberg, Sprecher des Berliner ADFC über die Bilanz des Jahres 2023

14 Geisterräder hatte der ADFC laut eigenen Angaben 2023 aufstellen müssen. Hinzu kamen, so der Verband, im vorigen Jahr noch 4224 leichtverletzte und 574 schwerverletzte Radfahrer in Berlin.

Hinter jeder Zahl ein Schicksal

„14 Tote sind 14 zu viel“, teilte Karl Grünberg, Sprecher des Berliner ADFC, am Montag mit. Hinter jeder Zahl stehe ein Schicksal. Er verwies auf die Vision Zero, das Ziel von null Verkehrstoten und null Schwerverletzten.

Als Sofortmaßnahmen fordert der ADFC sicherere Kreuzungen mit entsprechender Spurführung und abgeänderten Ampelphasen sowie einen verpflichtenden Abbiegeassistenten mit Notstopp für alle Lkw und Busse. Außerdem müsse die Polizei mehr kontrollieren, so beim Abbiegen von Lkw und Bussen und den Überholabstand von Kraftfahrzeugen.

Nach dem Start am Roten Rathaus sind Zwischenkundgebungen am Savignyplatz und am Deutschen Technikmuseum vorgesehen. Dem Museum wird das Geisterrad vom Savignyplatz für die im Herbst eröffnende Ausstellung „Rückenwind. Mehr Stadt fürs Rad!“ übergeben. Die Demo endet gegen 22 Uhr am Potsdamer Platz.

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