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© dpa/Paul Zinken

Update

Arbeitsniederlegungen für kleinere Klassen: 2100 Beschäftigte bei 18. Streiktag in Berlin

Etwa jede zehnte angestellte Lehrkraft streikte am Mittwoch für einen „Tarifvertrag Gesundheitsschutz“. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder lehnt ab, dass der Senat in Verhandlungen einsteigt.

| Update:

Nach Angaben der Senatsverwaltung für Bildung haben sich am Mittwoch insgesamt rund 2100 Berliner Lehrkräfte und Beschäftigte der Sozialpädagogik sowie Schulpsychologie am Warnstreik der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für kleinere Klassen beteiligt. Die GEW sprach zudem von 2500 Demonstranten bei einer Kundgebung vor dem Roten Rathaus.

„Wir sind nach wie vor Tausende, die sich nicht abspeisen lassen vom Berliner Senat und bereit sind weiter dafür zu kämpfen, dass die Klassen kleiner werden“, wurde Anne Albers, die Leiterin des Vorstandsbereichs Angestellten-, Beamten- und Tarifpolitik der GEW zitiert. Finanzsenator Stefan Evers und Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (beide CDU) müssten sich „ehrlich machen, ob die CDU ihren politischen Willen zu kleineren Klassen aufgegeben hat“, sagte Albers in Bezug auf das CDU-Wahlprogramm von 2023.

Der schwarz-rote Senat lehnt ebenso wie der vorangegangene rot-grün-rote Senat Verhandlungen mit dem Argument ab, dass Berlin dann wie schon einmal geschehen aus der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) ausgeschlossen werde. Albers Vorstandskollegin Sara Ziegler sagte dazu, die GEW akzeptiere nicht, „dass der Berliner Senat seine Verantwortung für die Berliner Landesbeschäftigten an die Finanzminister anderer Bundesländer auslagert“.

Dem Argument des Senats, man könne keine Klassen verkleinern, solange es an Räumen und Personal fehle, entgegnete Ziegler, es könne durchaus einen „verbindlichen Fahrplan“ geben, wie die Klassen kleiner werden. Dieser Fahrplan koste keine zusätzlichen Stellen, aber er schaffe „für die überlasteten Kolleg*innen ein Licht am Ende des Tunnels“.

Wie berichtet, schwindet die Unterstützung für den Streik in der Eltern- und Schülerschaft. Zum dritten Mal in Folge war an einigen Schulen das Abitur betroffen. Das Ziel der kleineren Klassen wird aber unterstützt. Die Streikbeteiligung von etwa 2100 Beschäftigten entspricht weniger als jeder zehnten angestellten Lehrkraft.

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