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Katarina Niewiedzial, Beauftragte für Partizipation, Integration und Migration der Stadt Berlin.

© dpa/Sebastian Gollnow

Beratung vor Ort nur noch für schwierigere Fälle: Integrationsbeauftragte will ein digitales Willkommenszentrum für Berlin

Wer aus dem Ausland nach Berlin kommt, hat viele Fragen. Die Suche nach den richtigen Antworten ist oft kompliziert. Berlins Integrationsbeauftragte wünscht sich, dass sich das ändert.

Aus Sicht von Berlins Integrationsbeauftragten Katarina Niewiedzial ist das Ankommen in Berlin für Menschen aus dem Ausland viel zu umständlich und kompliziert. „Meine Vision ist ein digitales Willkommenszentrum, in dem Informationen und Dienstleistungen, die es dezentral schon gibt, auf einer Serviceplattform mehrsprachig zusammengeführt werden“, sagte sie der Nachrichtenagentur dpa.

„Viele Menschen aus dem Ausland klagen: Unsere staatlichen Strukturen sind unübersichtlich. Informationen und Formulare sind nur analog und nur auf Deutsch verfügbar. Man muss überall persönlich vorstellig werden. Termine zu bekommen, ist sehr schwer“, so die Integrationsbeauftragte des Berliner Senats, deren zweite Amtszeit Anfang Mai begonnen hat.

„Die Idee eines digitalen Willkommenszentrums ist, dass es nur eine Tür gibt, durch die die Menschen gehen müssen.“ Dieses digitale Portal solle das Eingangstor zur Stadt Berlin werden. „Das ist ein wichtiges Ziel für meine zweite Amtszeit. Dieses Projekt werde ich in den nächsten drei Jahren unbedingt vorantreiben“, sagte Niewiedzial.

Berlin sei für viele Menschen aus dem Ausland eine attraktive Stadt. „Sie haben verschiedene Beweggründe, um nach Berlin zu kommen. Ihre Fragen und Probleme sind aber ähnlich.“ Wichtig sei deshalb eine gute Erstorientierung und eine Ankommensstruktur, die mehrsprachig, serviceorientiert und vor allem digital funktioniere.

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Das digitale Informations- und Nutzungsverhalten der Menschen habe sich fundamental verändert, sagte Niewiedzial. „Viele Zugewanderte sind es gewohnt, digitale Angebote zu nutzen. Menschen aus der Ukraine sind dafür das beste Beispiel. Es war mir geradezu unangenehm, als sie gefragt haben: „Welche App gibt es dafür?“ Und wir antworten mussten: „Haben wir nicht.““

Oft informierten sich Zugewanderte nicht über offizielle Internetseiten, sondern über soziale Medien. „Deshalb bauen wir gerade den Bereich der mehrsprachigen, digitalen Beratung – speziell in den sozialen Medien – stark aus. Fragen zum Visum, zur Arbeitssuche oder der Anerkennung der beruflichen Qualifikation sollten vorab geklärt werden können.“

„Aus dem Willkommenszentrum, meiner Beratungsstelle in der Potsdamer Straße, weiß ich, dass viele Menschen mit sehr komplexen Anliegen zu uns kommen, die nicht in den sozialen Medien beantwortet werden können“, sagte Niewiedzial. „Parallel dazu gibt es aber auch basale Anliegen: Wie melde ich mich beim Bürgeramt an, wie finde ich eine Wohnung, wo suche ich Arbeit, wie kann ich mein Kind in einer Kita anmelden, wie bekomme ich einen Schulplatz, wo muss ich Kindergeld beantragen?“

Die Strategie muss ihrer Überzeugung nach deshalb lauten: „Alles, was sich leicht „digital“ erledigen lässt, soll auch so erledigt werden. Die schwierigeren Fälle sollen zur Beratung vor Ort kommen. Dann haben wir dort mehr Ressourcen für die Menschen, die wirklich Unterstützung brauchen.“ (dpa)

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