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Philipp Pausder will sich erstmal um seine Familie kümmern. Er hat vier Kinder.

© Thomas Loy/TSP

Berliner Wärmepumpen-Spezialist Thermondo: Gründer zieht sich aus der Geschäftsführung zurück

Philipp Pausder übergibt die Führung seines Unternehmens an Felix Plog, der mit dem Lieferdienst Foodpanda bekannt wurde. Der Wechsel soll seit langer Zeit geplant gewesen sein.

Mehr als elf Jahre stand Philipp Pausder an der Spitze des Berliner Start-ups Thermondo, jetzt zieht er sich aus dem operativen Geschäft zurück, wie das Unternehmen mitteilt. Die Nachfolge als Geschäftsführer übernimmt Felix Plog, der bereits seit August 2023 „Chief Revenue Officer“ im Unternehmen ist.

„Ich habe diesen Tag zusammen mit dem Beirat lange Zeit vorbereitet“, erklärt der 48-jährige Pausder. „Felix und ich haben uns vor einem Jahr in zahlreichen Gesprächen gut kennengelernt und die letzten neun Monate Seite an Seite gearbeitet. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die Übergabe an den richtigen Nachfolger.“ Felix Plog hatte 2012 den Lieferdienst Foodpanda gegründet und 2017 an die Delivery Hero Gruppe verkauft.

Pausder nimmt sich eine Auszeit

Pausder wolle erstmal eine Auszeit nehmen und sich um seine Familie kümmern, sagte Unternehmens-Sprecher Richard Lucht. Was danach kommt, sei offen. Allerding sei Pausder ein „Vollblutunternehmer“ und der Energiewende verbunden. In diesem Bereich könnte er also wieder aktiv werden. Vorerst bleibt er im Beirat des Unternehmens.

Felix Plog ist der neue Chef von Thermondo.

© Thermondo GmbH.

Thermondo installiert deutschlandweit Wärmepumpen. Mit einem komplett digital gestalteten Planungsprozess und eigenen Installationsteams macht das Unternehmen lokalen Handwerksfirmen Konkurrenz. Mit der Übernahme der Photovoltaik-Firma Febesol ist Thermondo künftig auch in diesem Marktsegment aktiv.

In den nächsten zwei Jahren konzentrieren wir uns auf Qualität und Effizienz.

Felix Plog, neuer Chef von Thermondo

Der Markt für Wärmepumpen ist nach dem Boom im Jahr 2022 um 70 Prozent eingebrochen. Thermondo verkaufte 2023 nur 3500 Anlagen statt wie geplant 10.000. Doch die Talsohle sei durchschritten, sagt Lucht. „Im ersten Quartal 2024 haben sich die Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt. Wir wachsen jeden Monat um zehn Prozent.“

In diesem Jahr will Thermondo erstmals einen operativen Gewinn ausweisen, was eigentlich schon im vergangenen Jahr passieren sollte. Angepeilt werden 8000 neu installierte Wärmepumpen. „In den nächsten zwei Jahren konzentrieren wir uns auf Qualität und Effizienz“, kündigt der neue Chef Plog an.

Thermondo beschäftigt inzwischen 1000 Mitarbeiter, darunter 600 festangestellte Handwerker. Mehrheitsgesellschafter ist seit drei Jahren der Finanzinvestor Brookfield. 2022 machte das Unternehmern einen Umsatz von 104 Millionen und einen Verlust von rund acht Millionen Euro.

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