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Berlin: Bezirk der schönen Mütter

Die Ausnahme: In Prenzlauer Berg gibt es einen Baby-Boom

Nicht Cocktails, sondern Milchfläschchen. Statt Sushi gibt es Gemüsebrei. Und nachts wird nicht getanzt, sondern gewickelt. Während im Rest Berlins der Trend in die andere Richtung weist, ist im Szeneviertel Prenzlauer Berg der Babyboom angesagt. Dort wo einst Singles, Studenten und Trendsetter das Straßenbild bestimmten, sieht man jetzt vor allem: viele Kinder. Über die höchste Geburtenrate in Berlin kann sich der Bezirk zwischen Schönhauser Allee und Zionskirchplatz freuen. Erblickten 1998 nur 2732 Kinder das Licht der Welt, waren es 2001 schon 3130. Ein Zuwachs um 14,6 Prozent. Düster sieht es dagegen in den anderen Stadtvierteln aus: die Rate sinkt, in CharlottenburgWilmersdorf gar um 11 Prozent. „Die Studenten und jungen Leute am Prenzlauer Berg werden langsam älter“, erklärt Ivailo Ziegenhagen (32), den Trend zum Kind. Mit Tochter Emma macht er einen Spaziergang am Kollwitzplatz. Noch wohnt er gerne hier, weil alles schnell erreichbar ist. Aber auf Dauer findet Ziegenhagen den Bezirk für Kinder nicht ideal: zu wenig Spielplätze. Einen Kitaplatz hat Emma zum Glück schon; die Wartelisten sind lang. Und das, obwohl in den letzten zwei Jahren von Eltern acht private Kitas im Prenzlauer Berg gegründet wurden. Und in diesem Jahr werden weitere sechs öffnen, so Roland Kern vom Dachverband Berliner Kinder und Schülerläden. Antje Müller (30) will sich auch bald um den Kitaplatz für Sarah (4 Monate) kümmern. Über den Babyboom in ihrem Kiez freut sie sich. „Hier gibt es jetzt viele coole junge Mütter.“ Vielleicht erklärt das den Trend: Kinder kriegen ist wieder hip. abi

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