Bilder aus 100 Jahren:Der Berliner Alexanderplatz im Wandel der Zeit
Der Alexanderplatz steht auf dem Programm wohl fast jedes Touristen. Ob zu Recht – da scheiden sich die Geister. Wir zeigen Bilder aus seiner wechselvollen Geschichte.
Der Alexanderplatz ist Berlins betongewordene Mitte. Der beliebteste und gleichzeitig schönste Treffpunkt ist sicherlich die Weltzeituhr. Den Platz teilen sich ansonsten Touristen, Abenteurer, Berliner und Obdachlose. Straßenbahnlinien zwingen Passanten zum Blick nach links und rechts, die Tramfahrer müssen Ruhe bewahren.
Quasi ganzjährig stehen auf dem Platz heute Buden, Anlass egal. Dabei war der Alexanderplatz mal schön. Wie aus der Vorlage für Alfred Döblins großen Roman ein Ort wurde, den man am liebsten schnell verlässt, zeigt unsere Zeitreise in Fotos.
Im März 1919 tobten am Alexanderplatz Straßenkämpfe. Anhänger der KPD weiteten einen Generalstreik zu einem bewaffneten Aufstand aus. Ziel war der Sturz der Reichsregierung. Auch Minenwerfer wurden eingesetzt.
Im Jahr 1926 wurde der Bahnhof Alexanderplatz gerade renoviert, was bis heute ein Dauerzustand zu sein scheint. Das Rote Rathaus grüßt dezent aus dem Hintergrund.
Den Bau des Fernsehturms ab 1965 verfolgten Berliner in Ost und West. Ab März 1968 wurde die Kugel montiert. Eröffnet wurde der Turm, der ganz Berlin überblickt, am 3. Oktober 1969. Das Gebäude ist insgesamt 368 Meter hoch.
Kurz nach dem Baubeginn des Fernsehturms wurde der Alexanderplatz umgestaltet. 1966 erklärt die Stadtverordnetenversammlung Berlins den Wiederaufbau des Alexanderplatzes zum politischen „Schwerpunkt Nummer eins“. Das Foto stammt aus dem Oktober 1969.
Noch im selben Jahr wurde die Weltzeituhr aufgestellt. Die Uhrenanlage enthält auf ihrer metallenen Rotunde die Namen von 148 Städten. Sie ist Treffpunkt und Sehenswürdigkeit für Berliner und Touristen.
1973 herrschte anlässlich der Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Ostberlin der Ausnahmezustand. Von über 90 Bühnen ertönte Musik. Auf dem Alexanderplatz spielte beispielsweise die DDR-Band WIR. Rund acht Millionen Menschen aus 140 Ländern kamen bei der neuntägigen Veranstaltung zusammen.
Symbolträchtig war der Alexanderplatz dann wieder am 4. November 1989: Nahezu eine Million Bürger versammelten sich zur größten Protestdemonstration in der Geschichte der DDR. Von diesem Tag an konnte die SED-Führung an den Forderungen der Massen nicht mehr vorbeigehen. Auf der Kundgebung sprachen Prominente, Künstler und Bürgerrechtler zu den Demonstranten.
Sechs Jahre später, im Jahr 2001, fuhren dann schon die Straßenbahnen über den Alex. Die neuen Haltestellen sorgten für noch mehr Trubel auf dem Platz.
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Für Touristen und Berliner ist die Weltzeituhr nach wie vor ein markanter Treffpunkt. Immer wieder sind auch Straßenmusiker dort zu finden – wenn nicht bestimmt wichtige Anliegen bei kleineren Kundgebungen per Megafon unters Volk gebracht werden.
Besonders am Abend strahlt der Himmel über Berlin in seinen prächtigsten Farben und lässt den derzeitigen Anblick der Baustellen auf dem Alexanderplatzes schnell vergessen.