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Generation Praktikum: Demo gegen unbezahlte Arbeit

Angehörige der so genannten Generation Praktikum haben am Brandenburger Tor gegen Missstände bei Beschäftigungsverhältnissen demonstriert. Viele Hochschulabsolventen arbeiten als unbezahlte Praktikanten.

Berlin - Die DGB-Jugend, der Verein Fairwork und die französische Organisation "Génération précaire" hatten zu dem Protest aufgerufen. Gekommen waren Veranstalterangaben zufolge rund 60 junge Leute. Florian Lamp von Fairwork unterstrich, es gehe darum, für die Rechte von Hochschulabsolventen zu kämpfen, die als unbezahlte Praktikanten arbeiten müssten.

Auf Transparenten der Demonstranten war unter anderem zu lesen "100 Prozent Leistung - 0 Prozent Lohn? Schluss damit!", "Erst Praktikum dann Job - April, April!" und "Praktikum für ein Jahr - Geht's noch?". Als gemeinsames Kennzeichen trugen viele Teilnehmer weiße Gesichtsmasken. Diese sollten den Status von Praktikanten als namen- und gesichtslose Mitarbeiter, die ständig wechselten, deutlich machen.

Prekäre Beschäftigungsverhältnisse haben nach Angaben der DGB-Jugend in Europa in den vergangenen Jahren zugenommen. Um der Arbeitslosigkeit zu entgehen, sähen sich immer mehr Hoch- und Fachhochschulabsolventen genötigt, un- oder unterbezahlte Praktika anzunehmen. Besonders in Frankreich, Deutschland, Italien und Spanien habe sich ein regelrechter "Praktikanten-Arbeitsmarkt" gebildet. Immer mehr reguläre Arbeitskräfte würden durch Praktikanten ersetzt, für die keine Steuern oder Sozialversicherungsbeiträge gezahlt werden müssten. Ähnliche Protestaktionen unter dem Motto "Arbeiten ohne Geld - Das kann doch nicht euer Ernst sein?" sollten am Samstag auch in anderen europäischen Großstädten stattfinden. (tso/ddp)

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