zum Hauptinhalt

© picture alliance/dpa/Hannes P Albert

Geplantes Cannabisgesetz: Berlins Gesundheitssenatorin befürwortet Legalisierung – und warnt vor Gefahren

Ende 2023 könnte das Gesetz zur Cannabis-Legalisierung in Kraft treten. SPD-Senatorin Czyborra hält eine kontrollierte Abgabe für sinnvoll, verweist aber auf Gesundheitsrisiken.

Angesichts des anstehenden Gesetzentwurfs zur Legalisierung von Cannabis hat Berlins Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) von einem sinnvollen und notwendigen Vorgehen gesprochen, zugleich aber vor den Gefahren besonders für junge Erwachsene gewarnt. Das Verbot von Haschisch und Marihuana habe den Konsum nicht verhindert, teilte Czyborra am Mittwoch der dpa mit.

Trotz Verbots seien die Drogen in den letzten Jahren besonders in Berlin immer weiter verbreitet. „Eine kontrollierte Abgabe an Erwachsene hingegen sichert die Qualität und dient sowohl Gesundheitsschutz als auch Verbraucherschutz. Ein starker legaler Markt könnte den illegalen Markt verdrängen und damit den Gesundheits- und Jugendschutz stärken.“

Senatorin warnt vor Suchtgefahr

Czyborra betonte aber: „Der Konsum von Cannabis ist gesundheitsschädlich und birgt ein Suchtgefährdungspotenzial.“ Untersuchungen zeigten, dass sich das jugendliche Gehirn noch bis zum Alter von 25 Jahren entwickle und entsprechend gefährdet sei. „Es ist absolut richtig, dass Cannabiskonsum für Jugendliche und junge Erwachsene ein hohes gesundheitliches Risiko darstellt. Die Bedenken müssen ernst genommen werden.“

Im Gesetzesentwurf würden zwar 18- bis 21-Jährige anders behandelt. „Aber es wäre wünschenswert, wenn die Frage der Altersbegrenzung im parlamentarischen Prozess noch mal aufgegriffen und diskutiert werden würde“, so Czyborra.

Aufklärung und Information rund um den Konsum von Cannabis müssten dringend mitgedacht werden. Dafür bräuchten die Bundesländer Geld vom Bund. Der Berliner Senat werde den Gesetzgebungsprozess im Bund und den konkreten Wortlaut des Gesetzes bei Inkrafttreten abwarten, um dann darauf zu reagieren.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wollte den Gesetzentwurf am Mittwochmittag öffentlich vorstellen. Später müssen Bundestag und Bundesrat darüber beraten. Das Gesetz könnte Ende des Jahres in Kraft treten. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false