zum Hauptinhalt
Eine modellhafte Nachbildung der Justitia steht neben einem Holzhammer und einem Aktenstapel.

© dpa/Volker Hartmann

Prozess um Drogenhandel: Mutmaßliche Bande dealt in Berlins Ringbahn-Stationen

Eine mutmaßliche Drogenbande steht vor dem Landgericht. Der Vorwurf: bandenmäßiger Drogenhandel. Sechs der sieben Angeklagten zeigten sich zu Prozessbeginn geständig.

Stationen der Berliner Ringbahn wurden zum Drogen-Umschlagplatz: Eine mutmaßliche Bande soll an mehreren S-Bahnhöfen immer wieder vor allem Heroin in „Szenekugeln“ verkauft haben. Innerhalb von drei Monaten waren es laut Ermittlungen mehr als 3600. Sieben Männer, die an den illegalen Geschäften beteiligt gewesen sein sollen, stehen seit Dienstag vor dem Berliner Landgericht.

Die 18- bis 50-Jährigen müssen sich wegen bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln verantworten. Angeklagt sind insgesamt 56 Fälle, an denen einer oder mehrere der Männer beteiligt gewesen sein sollen. Zwischen Anfang Mai und Anfang August war die Gruppe laut Anklage vor allem an den S-Bahnhöfen Innsbrucker Platz, Bundesplatz, Tempelhof und Hermannstraße sowie an einigen U-Bahnhöfen aktiv.

Innerhalb der Gruppierung sollen der 27-jährige Ahmad A.M. und ein 25-jähriger Angeklagter eine übergeordnete Rolle eingenommen haben. Sie seien für die Koordinierung der Drogengeschäfte über Mobiltelefone verantwortlich gewesen. Die weiteren Angeklagten hätten als „Läufer“ sogenannte Szenekugeln verkauft. Als „Zentrale“ der Bande wurde eine Wohnung in der Sonnenallee in Neukölln ermittelt.

Observationen und Telefonüberwachungen überführten die Männer

Ahmad A.M. und vier der Angeklagten befinden sich seit Mitte November in U-Haft. Sie wurden nach längeren Ermittlungen mit Observationen und Telefonüberwachungen festgenommen. Der Prozess begann nun mit weitgehenden Geständnissen. „Die Person mit dem Codenamen Ali bin ich“, gab Ahmad A.M. zu. Er habe eine führende Rolle gespielt, häufig das Telefon bedient und Geld eingesammelt. Heroin eingekauft aber habe er nicht – es habe einen Hintermann gegeben, eine „besser vernetzte Person“. Gewinne seien an diesen Mann geflossen – „abzüglich unserer Marge“.

Der 31-jährige Ahmad S. gab zu, ein Verkäufer gewesen zu sein. Der 18-jährige Mohamad R. erklärte, er habe Heroin portioniert. Nur als „Aushilfe“ für seinen Neffen S. will Ali S. (41) an einigen Tagen mitgemacht und dafür etwas Heroin erhalten haben. Der Prozess geht am 22. Mai weiter.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false