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Programmänderung: Experten statt Fachidioten

Der Südwestrundfunk will attraktiver werden. Umworben werden soll die "bürgerliche Mitte".

Der Südwestrundfunk (SWR) will sein Drittes Programm umbauen und mehr auf Infotainment setzen. Die Nachrichten sollen sich künftig „stärker an Gesprächs- und Nutzwert orientieren“, zitiert das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ jetzt aus einem als streng vertraulich eingestuften Papier der Geschäftsleitung.

Der Sender wolle sich mehr nach der „bürgerlichen Mitte“ ausrichten und strebe einen Ausbau seines Marktanteils in dieser Zielgruppe um jährlich zehn Prozent an. Grund für den Strategiewechsel sei, dass sich die neue Hauptzielgruppe von zu komplexen Nachrichten abschrecken lasse und stattdessen Infotainment und unterhaltsame Formen bevorzuge, berichtet der „Spiegel“. Im Vorabendprogramm sollen demnach künftig „nur wenige, telegene Experten anstelle von Fachidioten“ eingesetzt werden, zitiert das Nachrichtenmagazin das SWR-Papier. Auch die Unterhaltung soll umgebaut werden. Die Zuschauer der Zielgruppe seien „stark an Witz und Humor orientiert, weniger an intellektueller Satire, Kabarett pur oder schrägen Late-Night-Formaten“. Deshalb sollen „neue, witzige Humor-Formate“ den Weg ins Programm finden. Die SWR-Sendung „Richling – Zwerch trifft Fell“ mit dem Kabarettisten Mathias Richling etwa solle kurzfristig überarbeitet werden. SWR-Intendant Peter Boudgoust sagte dem „Spiegel“, man sei oft zu bieder in der Bildsprache.

SWR-Sportchef Michael Antwerpes gab am Wochenende zudem einen ersten Überblick über die Organisation der ARD während der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika im Sommer. Insgesamt 90 redaktionelle Mitarbeiter sollen vor Ort berichten. Korrespondent Richard Klug sowie weitere drei Kollegen sollen über die Randereignisse berichten. „Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit konzentrieren sich ARD und ZDF gemeinsam auf drei Standorte: Wir sind mit einem Studio und der Sendezentrale im internationalen Fernsehzentrum in Johannesburg und berichten aus den Stadien und dem DFB-Quartier. Dadurch werden Kosten gespart und die schwierige Logistik wird einfacher.“  Tsp/dpa

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