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Der Gouverneur von Tennessee Bill Lee (Archivbild)

© imago images/ZUMA Wire/Karen Focht

In Erklärungsnot: US-Gouverneur will Drag-Shows verbieten – Foto soll ihn in Frauenkleidern zeigen

Das Gesetz soll Erwachsenenunterhaltung in der Öffentlichkeit oder vor Minderjährigen unterbinden. Kritiker nennen den Gouverneur von Tennessee heuchlerisch.

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Tennessee, Bill Lee, will zeitnah ein Gesetz unterzeichnen, welches Drag-Aufführungen verbietet. Gleichzeitig muss sich der Republikaner für ein Schulfoto aus dem Jahr 1977 erklären, das ihn in einem Frauenkleid zeigen soll.

Das Bild war am vergangenen Wochenende unter dem Titel „Gouverneur Bill Lee in Drag“ auf der Internetplattform Reddit gepostet worden.

Das geplante Gesetz verbietet Erwachsenenunterhaltung in der Öffentlichkeit oder vor Minderjährigen. Dazu gehören etwa Aufführungen von Stripperinnen und Go-Go-Tänzerinnen ebenso wie Männer- oder Frauenimitation – also auch Drag-Shows –, heißt es im Gesetzestext.

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Ein Verstoß gegen diese Regelung werde beim ersten Mal als Ordnungswidrigkeit geahndet, beim zweiten Verstoß sei es dann eine Straftat. Der Entwurf war vergangene Woche schon vom Parlament des Bundesstaates verabschiedet worden. Damit das neue Gesetz in Kraft tritt, muss es noch vom Gouverneur unterzeichnet werden.

Der 63-Jährige nannte die Vergleiche zwischen den im Gesetzesentwurf aufgezählten Darbietungen und dem alten Jahrbuchbild „lächerlich“, schilderte die Zeitung „The Tennessean“. Ob er tatsächlich auf dem Foto zu sehen ist, kommentierte er nicht.

Lees Pressesprecher Jade Byers betonte laut dem „Tennessean“: „Der Gesetzesentwurf schützt Kinder ausdrücklich vor obszöner, sexualisierter Unterhaltung, und der Versuch, dieses ernste Thema mit lustigen Schultraditionen zu verbinden, ist unehrlich und respektlos gegenüber den Familien in Tennessee.“

Laut dem Sender NBC News bezeichneten einige Drag-Performer den Widerwillen des Gouverneurs, das Jahrbuchfoto mit einer Drag-Show zu vergleichen, als heuchlerisch.

„Er sagt: Für Heteros ist es in Ordnung, das zu tun, aber nicht für die schwule Gemeinschaft“, sagte Denise Sadler, die selbst seit mehr als 20 Jahren in Drag-Shows auftritt. „Das ist die Botschaft, die er den Menschen vermittelt.“ (dpa)

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