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Payton Gendron wird aus dem Gerichtssaal geführt.

© REUTERS/Pool

Zehn Menschen in Supermarkt erschossen: US-Justiz will Todesstrafe für rassistischen Attentäter aus Buffalo

Im Mai 2022 tötet der damals 18-jährige Payton Gendron zehn Menschen in einem Supermarkt im US-Bundestaat New York. Nun fordert die US-Justiz die Todesstrafe.

Das US-Justizministerium hat angekündigt, in einem Prozess gegen den Täter eines rassistisch motivierten Angriffs mit zehn Toten in einem Supermarkt im US-Bundesstaat New York die Todesstrafe zu fordern. Payton Gendrons „Feindseligkeit gegenüber Schwarzen spielte bei den Morden eine Rolle“, erklärten die Staatsanwälte am Freitag. Gendron habe den Supermarkt ausgewählt, „um die Zahl der schwarzen Opfer zu maximieren“, argumentierten sie.

Der damals 18-jährige Gendron hatte am 14. Mai 2022 in Buffalo einen vor allem von Schwarzen frequentierten Supermarkt attackiert. Der mit einem halbautomatischen Gewehr bewaffnete Weiße erschoss vor und in dem Geschäft zehn Afroamerikaner und verletzte drei weitere Menschen. Gendron hatte den Angriff über Monate vorbereitet, für die Attacke reiste er aus seiner mehr als 320 Kilometer entfernten Heimatstadt Conklin an.

Im Februar 2023 war Gendron von einem Gericht im Bundesstaat New York zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Während der Verhandlung gab er zu, die Menschen erschossen zu haben, „weil sie schwarz waren“.

Die Bundesbehörden ermitteln wegen „rassistischer Verbrechen“ gegen Gendron. Die Staatsanwälte begründeten ihre Forderung nach der Todesstrafe nun mit dem Vorsatz und den rassistischen Motiven des Täters.

Es ist das erste Mal, dass die Regierung von US-Präsident Joe Biden die Todesstrafe fordert. Zwar gab es zu Beginn von Bidens Amtsantritt zweimal die Beantragung der Todesstrafe, jedoch handelte es sich dabei um Verfahren, die während der Amtszeit seines Vorgängers Donald Trump eingeleitet worden waren. Biden war zur Wahl 2020 mit dem Versprechen angetreten, die Todesstrafe auf Bundesebene abzuschaffen.

Justizminister Merrick Garland verfügte im Mai 2021 ein Moratorium für Hinrichtungen auf Bundesebene. Im Vergleich zu den Bundesstaaten sind auf Bundesebene vollstreckte Todesstrafen ohnehin eher selten. (AFP)

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