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Weißrussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja in Wien am 28.04.2021.

© Imago/Leopold Nekula/VIENNAERPORT

Gefängnisstrafe wegen Hochverrat: Belarussische Oppositionsführerin Tichanowskaja in Abwesenheit zu 15 Jahren Haft verurteilt

Die Bürgerrechtlerin wurde wegen „Verschwörung zur Machtergreifung“ für schuldig gesprochen. 2020 war Tichanowskaja bei der Präsidentschaftswahl gegen Lukaschenko angetreten.

Die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja ist wegen ihrer Rolle bei regierungskritischen Protesten in ihrer Heimat zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Belta meldete, wurde die nach Litauen geflohene Tichanowskaja am Montag in Abwesenheit wegen Hochverrats und „Verschwörung zur Machtergreifung“ schuldig gesprochen.

Tichanowskaja war bereits im Januar in Abwesenheit wegen Verrats angeklagt worden. Ihre Anhänger haben den Prozess als eine Farce bezeichnet.

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Tichanowskaja derzeit in Litauen im Exil

Tichanowskaja war im Sommer 2020 bei der Präsidentschaftswahl in der ehemaligen Sowjetrepublik gegen den langjährigen Machthaber Alexander Lukaschenko angetreten.

Nach der Wiederwahl des engen Vertrauten von Russlands Präsident Wladimir Putin erhob die Opposition Vorwürfe des Wahlbetrugs. Tichanowskaja prangerte ganz konkret Wahlfälschung an und reklamierte den Sieg für sich.

Lukaschenko hat Putin beigebracht, dass Grausamkeit funktioniert.

Swetlana Tichanowskaja

Lukaschenko weist die Anschuldigungen des Wahlbetrugs zurück. Massenproteste nach der Wahl ließ der autoritär regierende Staatschef gewaltsam niederschlagen. Tausende Menschen wurden festgenommen oder flohen ins Ausland, darunter auch Tichanowskaja.

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Bereits im Oktober 2022 hatte Tichanowskaja dem Tagesspiegel ein Interview gegeben, in dem sie ausführlich über Lukaschenkos Beziehungen zum russischen Präsidenten Putin spricht.

Seit August 2020 arbeitet Tichanowskaja mit ihrem Stab in der litauischen Hauptstadt Vilnius, wo sie mit ihren zwei Kindern lebt.

Friedensnobelpreisträger Bjaljazki ebenfalls verurteilt

Erst vergangene Woche war der belarussische Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljazki zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Ein Gericht in der Hauptstadt Minsk befand den 60-jährigen Menschenrechtsaktivisten laut der Agentur Belta schuldig, Proteste gegen die Regierung Lukaschenkos finanziert und Geld geschmuggelt zu haben.

Bjaljazki bestreitet die Vorwürfe. Er sitzt seit 2021 in Haft und wurde im vergangenen Jahr mit dem Nobelpreis geehrt. Die nun ebenfalls verurteilte Tichanowskaja nannte das Urteil gegen Bjaljazki „entsetzlich“. (AFP, Reuters, Tsp.)

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