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Japans Premierminister Fumio Kishida mit Australiens Regierungschef Anthony Albanese.

© REUTERS / Sharon Smith

Neuer Sicherheitspakt: Japan und Australien rücken zusammen

Unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs und chinesischer Aggression wollen Japan und Australien stärker kooperieren. Es geht um Sicherheit und Klimawandel.

Wenn ein Land die zerstörerische Kraft von Nuklearwaffen kennt, dann ist es Japan. Der Abwurf von Atombomben der US-Amerikaner auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki 1945 war der erste und bislang auch einzige Einsatz solcher Mittel in einem Krieg. 

Dabei müsse es auch bleiben, fordert Japans Premier Fumio Kishida. Sein Appell geht an Russlands Präsident Wladimir Putin, der seit dem Einmarsch in die Ukraine immer wieder öffentlich mit dem Einsatz von Atomwaffen droht. Das wäre ein „Akt der Feindseligkeit gegen die Menschheit“ und die internationale Gemeinschaft werde dies „niemals zulassen“, sagte Kishida am Rande eines Treffens mit Australiens Regierungschef Anthony Albanese.

Die beiden Staatsmänner trafen sich am Samstag in Perth, um die wirtschaftliche und sicherheitspolitische Zusammenarbeit ihrer Länder mit einem neuen Abkommen zu stärken. Dabei beschäftigt beide Seiten zwar auch der russische Krieg in der Ukraine - die eigentliche Bedrohung aber sehen sie in China.

Japan und Australien würden für eine Region im Indo-Pazifik eintreten, in der „Demokratie und Menschenrechte gewahrt, Rechtsstaatlichkeit geachtet und Streitigkeiten friedlich beigelegt werden“, erklärte Albanese und zählte damit vermutlich die Punkte auf, die China aus seiner Sicht nicht beachtet.

Diese bahnbrechende Erklärung sendet ein starkes Signal an die Region.

Anthony Albanese, australischer Premier

Beide Länder seien „natürliche Partner“, die sich wachsenden Gefahren für ihre gemeinsamen Interessen gegenübersähen, heißt es in dem Abkommen. „Diese bahnbrechende Erklärung sendet ein starkes Signal an die Region zu unserer strategischen Ausrichtung“, sagte Albanese nach der Unterzeichnung.

Sein japanischer Kollege Kishida erklärte, die Vereinbarung sei eine Antwort auf ein „zunehmend schwieriges strategisches Umfeld“, ohne dabei China, Russland oder auch Nordkorea namentlich zu nennen. Teil des Sicherheitsabkommens ist unter anderem der verstärkte Austausch von Geheimdienstinformationen. Auch gemeinsame Militärübungen sind geplant.

Gemeinsam auch gegen den Klimawandel

Beide Staaten vereinbarten außerdem, gemeinsam im Kampf gegen den Klimawandel stärker zusammenzuarbeiten. Dieser stelle laut Albanese „eine der größten Bedrohungen für den Frieden dar“. Daher wollen beiden Staaten den Wissensaustauch für grüne Technologien fördern.

Im Bereich der Energie wurde vereinbart, dass Japan künftig mehr Flüssiggas aus Australien bezieht und Vorkommen von Seltenen Erden in Australien erschließen wird. Als Seltene Erden werden eine Reihe von Metallen bezeichnet, die für die Fertigung vieler Hightech-Produkte benötigt werden - unter anderem beim Bau von Windkrafträdern oder Elektroautos. China dominiert derzeit die weltweite Produktion dieser Mineralien. Es gibt Befürchtungen, dass Peking die Lieferungen aus politischen Gründen kürzen könnte. (mit AFP)

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