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Brandenburg: Kameras in BVG-Bussen bald umgestellt

Berlin - Die BVG will bis Ende Februar die etwa 400 mit Kameras ausgestatteten Busse so umgerüstet haben, dass die Anlagen die Aufnahmen 16 Stunden lang aufzeichnen. Derzeit werden die Bilder nach jeweils sechs Minuten gelöscht.

Berlin - Die BVG will bis Ende Februar die etwa 400 mit Kameras ausgestatteten Busse so umgerüstet haben, dass die Anlagen die Aufnahmen 16 Stunden lang aufzeichnen. Derzeit werden die Bilder nach jeweils sechs Minuten gelöscht. Von dem Argument des Berliner Datenschutzbeauftragten Alexander Dix, der Einsatz von Kameras fördere die „Unkultur des Wegsehens“ bei Vorfällen, hält der Verkehrsbetrieb nichts. „Die Leute sehen doch heute schon weg, auch bei Angriffen auf unser Personal“, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Wo es keine Kameras gebe, werde auch keine „Kultur des Hinsehens“ gefördert. Die BVG benötige die Anlagen, sonst würde das Unternehmen nicht viel Geld für den Einbau ausgeben, so Reetz. Unterschiedlich fallen die Reaktionen auf das gestern in den PNN erschienene Interview mit Dix auf der politischen Ebene aus. Während die Sicherheitsexperten der SPD, der CDU und der PDS die Pro-Kamera-Position der BVG unterstützen, hält die FDP die Ansicht von Dix für richtig. Kameras suggerierten den Eindruck, der Staat kümmere sich um alles, sagte Alexander Ritzmann von der FDP. Die Menschen sähen dann weg. Auch sein Kollege Volker Ratzmann (Grüne) sieht diese Gefahr. Frank Henkel von der CDU kennt dafür keinen Beleg. Der Datenschutzbeauftragte eröffne mit diesem „Scheingefecht“ nur ein neues Feld. Marion Seelig (PDS) ist überzeugt, dass es inzwischen so viele Videokameras in der Stadt gebe, dass deren Einsatz kaum noch bewusst wahrgenommen werde. Das Wegseh-Argument sei zudem „psychologisch nur schwer nachzuvollziehen“. kt

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