zum Hauptinhalt

Nachwuchs im Zoo Berlin: Wie soll Berlins Orang-Utan-Baby heißen?

Windeln, Fläschchen, Babyfon: Das neugeborene Orang-Utan-Weibchen im Berliner Zoo wird umsorgt wie ein menschlicher Säugling. Jetzt fehlt nur noch ein Name.

Berlin  - Es wird gewickelt, trinkt aus dem Fläschchen und schläft viel. Am Donnerstag soll das eine Woche alte Orang-Utan-Weibchen im Berliner Zoo soll auch einen Namen bekommen. Das gab Zoo-Sprecherin Christiane Reiss am Montag bekannt. Noch bis Mittwoch könne jeder Vorschläge direkt beim Zoo einreichen. Über den Namen entscheiden werde allerdings das Tierpfleger-Team.

Das Baby war vor einer Woche zur Welt gekommen. Da die Mutter es nicht angenommen hat, ziehen es Pfleger in der Zoo-Wohnung von Hand auf. Damit hat die Kleine ein ähnliches Schicksal wie einst Eisbär Knut. Die Handaufzucht über mehrere Monate sei nicht gewünscht gewesen, betonte der Zoologische Leiter, Ragner Kühne. Schließlich sei die Pflege rund um die Uhr sehr aufwendig. Eine andere Lösung habe es aber nicht gegeben. Ein Orang-Utan-Baby wurde in Berlin zuletzt vor 20 Jahren von Menschen aufgezogen.

Noch zu klein für seine Artgenossen

Bislang gehe es dem Tier sehr gut: "Es wächst und gedeiht", berichtete Pfleger Christian Aust. Zum Schutz vor Krankheitserregern wird es noch streng abgeschirmt: Nur die Pfleger dürfen sich ihm nähern. Von ihnen stammten auch bisherige Foto-Aufnahmen, hieß es.

Ob das Orang-Utan-Weibchen später in Berlin mit seinen Artgenossen leben kann oder in einem Zoo mit anderen Jungtieren aufwachsen soll, ist nach Angaben von Zoo-Tierarzt André Schüle noch nicht entschieden. Das Wohl des Tiers stehe dabei im Vordergrund. Noch sei es zu klein, um von Artgenossen zu lernen.

Langer Weg ins Affengehege

Wenn es nicht gerade in einer Kiste schläft oder sich - als Mutterersatz - an ein Greiftuch klammert, soll es sich aber an die Geräuschkulisse im Affenhaus gewöhnen. Dorthin nehmen die Pfleger das Tier tagsüber mit, ins Gehege gehen dürfen sie allerdings nicht. Durch das beiderseitige Kennenlernen erhöhten sich die Chancen, dass die Kleine später in der Gruppe leben könne, sagte Kühne. Diesen Weg beschrieb er allerdings als langwierig.

Orang-Utans gehören laut Umweltstiftung WWF zu den stark gefährdeten Arten. In freier Wildbahn kommen sie demnach nur noch auf Sumatra und auf Borneo vor.

Gisela Gross

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false