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Brandenburg: Wirtschaft fordert Vorfahrt für Wachstum

UVB bemängelt niedriges Bruttoinlandsprodukt in Brandenburg / Hoffnung auf Großflughafen

Berlin - Die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB) fordert von den Landesregierungen Vorfahrt für Wachstum und Beschäftigung. Besonders das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in beiden Ländern müsse endlich zum Bundesdurchschnitt aufschließen, betonte UVB-Hauptgeschäftsführer Hartmann Kleiner gestern. Die hohe Arbeitslosigkeit in der Region bezeichnete er als „dramatisch“. Nach neuesten Berechnungen der Bundesagentur für Arbeit gibt es in Brandenburg 256 975 Erwerbslose. Kleiner appellierte an die Landesregierung, diesem Zustand nicht tatenlos zuzuschauen.

Preisbereinigt sank das BIP – die Summe aller Waren und Dienstleistungen – in Brandenburg im vergangenen Jahr gegenüber 2004 um 1,1 Prozent, wie es weiter heißt. Damit bilde die Region das wirtschaftliche Schlusslicht in Deutschland. Die Bruttowertschöpfung des Verarbeitenden Gewerbes in Brandenburg sei 2005 gegenüber dem Vorjahr zwar um 4,3 Prozent gestiegen. Damit konnte aber die rückläufige Tendenz anderer Wirtschaftsbereiche nicht aufgefangen werden. Dämpfend wirkten sich vor allem die Ergebnisse im Baugewerbe aus. Während sich die Wachstumsprognosen für 2006 bundesweit zwischen 1,5 und 2 Prozent bewegen, werde Brandenburg (plus 0,5 Prozent) voraussichtlich wieder darunter liegen. Dieser Wachstumsabstand müsse endlich reduziert werden und künftig mindestens auf den bundesdeutschen Durchschnittswert anwachsen, forderte die UVB. Ansonsten könne es nicht gelingen, den bestehenden Rückstand aufzuholen. Vielmehr würde die Lücke weiter wachsen.

Positiv bewertete die Vereinigung die deutlichen Steigerungen bei Brandenburgs Exporten. Von Januar bis November 2005 führte das Land Waren im Wert von knapp fünf Milliarden Euro aus, das seien 23,4 Prozent mehr als im Vorjahresvergleich. Mit einem Anteil von 9,2 Prozent lagen Arzneimittel an erster Stelle gefolgt von Mineralölerzeugnissen sowie Draht. 13 Prozent der Gesamtausfuhr gingen nach Polen, das damit die führende Position unter den Exportländern behaupten konnte. Dahinter folgten die Niederlande, Italien und die Vereinigten Staaten.

Hoffnungen für die wirtschaftliche Entwicklung der Region verbindet Kleiner mit der am 16. März anstehenden Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes zum Bau des Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI). Bei einem positivem Urteil entstünden dort 40 000 Arbeitsplätze.

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