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Landeshauptstadt: Ebbinghaus raus, Wissenschaft rein

Was wird aus dem Gebäudekomplex der Fachhochschule an der Friedrich-Ebert-Straße?

Was wird aus dem Gebäudekomplex der Fachhochschule an der Friedrich-Ebert-Straße? „Wir ziehen aus“ steht seit kurzem an den Schaufenstern von Ebbinghaus in der Friedrich-Ebert-Straße. Dass das Bekleidungshaus Insolvenz anmelden musste, ist bereits seit 2003 kein Geheimnis mehr. Doch noch steht nicht fest, wann die Potsdamer Filiale schließen wird. „Das hängt davon ab, wie sich der Abkauf weiterhin gestaltet“, sagte auf PNN-Nachfrage der Bevollmächtigte des Insolvenzverwalters Reinhard Haberer. Zwischenzeitlich habe man gehofft, mit einem neuen Investor das Geschäft weiter betreiben zu können und deshalb noch einmal Ware für Herbst/Winter eingekauft. Doch der Investor sei leider abgesprungen.Trotzdem ist von einer Weiterführung des Geschäftes bis März oder sogar Mai/Juni die Rede. Falls die Potsdamer gut einkaufen, könnte auch noch Restware, die im Ebbinghaus-Niveau liegt, für Frühling/Sommer angeboten werden. Opfer hat die vor über einem Jahr angemeldete Insolvenz allerdings längst gefordert. Von den ehemals neun Filialen in Berlin und der einen in Potsdam sind inzwischen sieben geschlossen und dementsprechend auch Arbeitskräfte entlassen worden. Man sei nach Sozialplan vorgegangen und habe zum Teil die Verkäuferinnen auch umgesetzt, so der Insolvenz-Bevollmächtigte. Seit das Sporthaus umgezogen ist, sei auch in der Potsdamer Filiale der Einkauf zurückgegangen, so Haberer. Gestern war jedoch von Kaufmüdigkeit nichts zu spüren. Das Angebot mit Preisnachlässen wurde intensiv begutachtet und auch so manches mitgenommen. Dass Ebbinghaus die Potsdamer Filiale räumt, daran besteht allerdings kein Zweifel. Was also wird mit dem Standort in Potsdams bester Mitte, zumal ihn auch die Fachhochschule nach Fertigstellung ihres Campus“ verlässt? „2006 sind wir garantiert noch nicht weg“, erklärte dazu Reinald Wurzer, Leiter der Abteilung Finanzen der Fachhochschule. Da sich Potsdam für das kommende Jahr um den Titel „Stadt der Wissenschaft“ beworben habe, könnte die gesamte freistehende Fläche als Schaufenster für Wissenschaftspräsentationen genutzt werden. Das geschehe ja schon recht erfolgreich mit der ehemaligen Sporthaus-Olympia-Fläche. „Mit dem Bau des Zentralgebäudes für den Fachhochschulcampus wird erst in diesem Jahr begonnen“, sagte Wurzer. Dafür sei eine Bauzeit von zwei Jahren veranschlagt. Es entstehe auch noch ein neues Werkstattgebäude und für die derzeit an der Friedrich-Ebert-Straße untergebrachten Fachbereiche Sozial- und Informationswesen würden alte bestehende Gebäude am Campus ausgebaut. Auch damit sei aber noch nicht begonnen worden. Für Henning Krenz, Koordinator der Bewerbung Potsdams als Wissenschaftsstadt 2006, steht fest, dass sich der Bereich zum Science-Center entwickelt, wenn Potsdam den Zuschlag bekommt. Dann müsse im Innern noch einiges umgebaut werden, u.a wegen des Brandschutzes. Neue Toiletten seien nötig, und die Präsentationsräume sollen durch Hörlabore aufgewertet werden. „Aber auch wenn wir nicht Wissenschaftsstadt werden, wollen alle Beteiligten – das sind Stadt und Land als Immobilienbesitzer, die Potsdamer Hochschulen und die IHK – ihre Kräfte bündeln, um den Bereich zu einem Wissenschafts-Schaufenster zu machen, so Krenz. Ob dazu auch ein neuer Fassadenanstrich gehört, dazu wollte sich der Wissenschaftsstadt-Koordinator nicht äußern, schließlich sei immer noch nicht klar, wie der Bereich nach 2008 weiterentwickelt werde. H. Dittfeld

H. Dittfeld

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