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LEUTE in Potsdam: Erfahrungen der Älteren nutzen

Potsdamerin Gast beim Neujahrsempfang

LEUTE in PotsdamPotsdamerin Gast beim Neujahrsempfang Dass sie zum Kreis derer gehört, die heute vom Bundespräsidenten Horst Köhler empfangen werden, hat Ingrid Witzsche nicht gedacht. „Denn oft beziehe ich eine kritische Position“, sagt die Vorsitzende und Mitbegründerin des Fördervereins Akademie 2. Lebenshälfte im Land Brandenburg. Der 1994 gegründete Verein setzt sich gegen die Ausgrenzung ältere Menschen aus dem Arbeitsmarkt und der Gesellschaft ein. Er bietet unter anderem Unterstützung bei der Arbeitsuche und Weiterbildungsmaßnahmen wie Sprach- und Computerkurse an. Im November bekam die 49-Jährige einen Anruf vom Landesministerium für Arbeit. „Eine Mitarbeiterin wollte persönliche Angaben zu meiner Person wissen.“ Vor Weihnachten erhielt Ingrid Witzsche dann die Einladung zum Neujahrsempfang im Schloss Charlottenburg. Nach langjähriger Tätigkeit am Zentralinstitut für Schulfunk und -fernsehen der DDR wurde Ingrid Witzsche nach der Wende arbeitslos. Ein paar Monate später erhielt sie in der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Regionalentwicklung eine Anstellung, erstellte Pressespiegel und organisierte Veranstaltungen. Damals entstand in der Organisation die Idee für die „Akademie 2. Lebenshälfte“. Als ein Projektleiter gesucht wurde, fragte man Ingrid Witzsche. Sie nahm an. In zehn Orten des Landes gründete sie Kompetenzzentren und in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Politische Bildung die Akademie 50plus für ältere arbeitslose Menschen. Außerdem entwickelte sie Projekte in der politischen Bildung oder im Bereich der Pflege. Außerdem entstanden Lernpartnerschaften mit Organisationen in anderen europäischen Staaten wie England und Schweden. Ingrid Witzsche ist in Stralsund geboren, wuchs in Rostock auf und kam nach ihrem Studium in Leipzig 1981 nach Potsdam. In ihrer freien Zeit sucht sie die Ruhe. Genießt die Zeit mit ihrem Mann Ulrich und dem erwachsenen Sohn Robert. Gern ist sie in ihrem Garten und erfreut sich an ihren Blumen, besonders am Rittersporn. Wenn Ingrid Witzsche heute zum Bundespräsidenten geht, nimmt sie ihm einen Brief mit. In dem schreibt sie von ihrer Arbeit und der Notwendigkeit ältere Menschen in die Gesellschaft zu integrieren und ihre Erfahrungen zu nutzen, „statt sie an den Rand zu drängen“. U.S.

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