zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Geodatenzentrum statt PanMedium

Nachnutzungskonzept für insolvente Stiftung in Roten Kasernen steht, Investor und Geokomm einig

Nachnutzungskonzept für insolvente Stiftung in Roten Kasernen steht, Investor und Geokomm einig Nauener Vorstadt – Das Gelände der insolventen PanMedium-Stiftung in den Roten Kasernen steht trotz der Pleite vor einem weiteren Ausbau mit öffentlichen Geldern. Wie Jörg Mierbach gestern erklärte, plant er mit seinem Unternehmen die Übernahme des auf einen Verkehrswert von 6,7 Millionen Euro geschätzten Geländes samt Immobilien. Danach soll das Areal samt Supercomputer gemeinsam mit dem Verband der Geo-Informationswirtschaft Berlin/Brandenburg (Geokomm) zu einem Geodaten- und Informationszentrum entwickelt werden. Der Unternehmer, der erst im August 2004 Gläubiger bei PanMedium wurde und drei Monate später die Zwangsverwaltung beantragte, rechnet nach eigenen Angaben damit, dass die InvestitionsBank des Landes (ILB) die teilweise noch nicht ausgezahlte Förderung in Höhe von mehr als einer Million Euro dafür bereit stellt. Die öffentliche Förderung des Projektes der PanMedium-Stiftung mit einem Umfang von 15 Millionen Euro betrug insgesamt mehr als zehn Millionen Euro – nicht alles wurde bisher ausgezahlt. Nun hofft Mierbach auf die restlichen Mittel, um ein weiteres Gebäude bauen zu können und den einstigen Stiftungszweck, Errichtung und Betrieb eines Forschungs-, Innovations- und Kommunikationszentrums für Wissensindustrie, fortzuführen. Peter Haecker, Verbandsvorsitzender von Geokomm, bestätigte das Vorhaben, an diesem Standort ein geotechnologieorientiertes Zentrum etablieren zu wollen. Die Region Berlin-Brandenburg habe die höchste Dichte in der Geoforschung Deutschlands und gebe einen Markt an qualifizierten Arbeitskräften her. Sollte das Projekt in den Roten Kasernen nicht möglich sein, gebe es laut Haecker Alternativen für die Initiative. Erst im August 2004 kaufte ein Unternehmen von Mierbach, dessen Hauptfirmensitz in Chemnitz ist, die Rückforderungsansprüche gegen PanMedium aus Krediten von einer Bank und wurde somit zum größten Gläubiger der Stiftung. „Ich habe danach angeboten, der Stiftung die Verbindlichkeiten von mehr als fünf Millionen Euro zu erlassen. Im Gegenzug hätte ich die Grundstücke bekommen“, sagt Mierbach. Auf diesen Deal haben sich Stiftung und andere Gläubiger seiner Aussage nach aber nicht eingelassen. Es folgte kurze Zeit später Mierbachs Antrag auf Zwangsverwaltung und im Dezember der Insolvenzantrag. Am 11. Januar wurde das Insolvenzverfahren unter Federführung von Dr. Ulrich Wenzel eröffnet, die Zwangsversteigerung findet am kommenden Montag statt. Der Erlös soll dem Insolvenzverwalter übergeben werden. Schon bei seinem Einstieg bei PanMedium sei laut Mierbach erkennbar gewesen, dass dieses Projekt nicht lebensfähig sei. Zuletzt hätten die Mieten nicht einmal die laufenden Kosten gedeckt. Die PanMedium-Stiftung kaufte im August 2000 die Grundstücke und sanierte sie für 29 Millionen DM. Eröffnung war im Oktober 2001. Danach entstanden mehr als 200 Arbeitsplätze, der Vermietungsstand soll bei bis zu 90 Prozent gelegen haben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false