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Sport: Hungrig auf Erfolge

Hanka Kupfernagel startet bei WM Medaillenjagd und plant Olympiastarts auf Straße und Bahn

Hanka Kupfernagel startet bei WM Medaillenjagd und plant Olympiastarts auf Straße und Bahn Von Stefan Tabeling Mit einem Rennprogramm, das fast an den „Kannibalen“ Eddy Merckx erinnert, will Hanka Kupfernagel bei den Cross-Weltmeisterschaften am morgigen Sonntag im französischen Pont Chateau ein „goldiges Jahr“ einläuten. Als haushohe Favoritin hat die 29-Jährige in der Bretagne ihr drittes Regenbogentrikot in dieser Disziplin im Visier. „Mit der Favoritenrolle muss ich leben. Bei den Ergebnissen, die ich erzielt habe, kommt der Druck von allen Seiten“, meint die Straßen-Olympiazweite von Sydney. Bundestrainer Peter Weibel bringt es auf den Punkt: „Hanka kann sich nur selbst schlagen.“ In der Tat ist Kupfernagel die derzeit überragende Fahrerin im Querfeldein. Deutsche Meisterin, Europameisterin und Gesamt-Weltcupsiegerin stehen im Winter 2003/04 schon auf ihrer Visitenkarte. Seit 13 Rennen ist die in Werder/Havel lebende Athletin ungeschlagen. Im Vorjahr hatte sie sich bei den Titelkämpfen in Monopoli noch mit dem zweiten Platz hinter Daphne van den Brand begnügen müssen. Die Niederländerin zählt auch diesmal neben der Französin Maryline Salvetat zu den ärgsten Rivalen. Doch Kupfernagel ist optmistisch: „Ich konnte seit Juli kontinuierlich trainieren, nachdem ich in der ersten Jahreshälfte sehr viel krank war. Außerdem bin ich psyschisch stärker geworden, weil ich dieses Tief überwunden habe.“ Selten hatte sie sich in der Vergangenheit so selbstbewusst gezeigt. Kurz vor der WM erlaubte sie sich gar einen „Seitensprung“ auf die Bahn. Sie absolvierte noch am Donnerstag in Frankfurt/Oder einen Leistungstest auf dem Holzoval über 3000 m und löste in glänzenden 3:40,70 Minuten das Ticket für die Weltcuprennen. „So kurz vor der WM ist das sicherlich ein Risiko, aber ohne Risiko kein Spaß“, gab sie sich hinterher höchst zufrieden. Hanka Kupfernagel ist hungrig auf Erfolge und lässt dabei kein Terrain aus. „Ich habe mir dieses Jahr viel vorgenommen und will bei Olympia in Athen auf der Bahn und auf der Straße an den Start gehen.“ Bei ihren ehrgeizigen Plänen erhält die Deutsche volle Rückendeckung von ihrem neuen belgischen Team Vlaanderem T-Interim, bei dem sie jüngst einen Zwei-Jahresvertrag unterschrieb. Nach nur einem Jahr hatte die Allrounderin die Equipe Nürnberger wieder verlassen. „Bei Vlaanderen sehe ich eine gute Perspektive. Ich habe viel Freiraum, was die Gestaltung meines Rennkalenders betrifft. Als flämische Mannschaft steht Vlaanderen zudem dem Querfeldein positiv gegenüber“, begründet die frühere Bahn-Weltmeisterin den Wechsel. In Pont Chateau gilt Hanka Kupfernagel aus deutscher Sicht als einzige Medaillenanwärterin. Bei den Welttitelkämpfen in Frankreich gehen in der Juniorenwertung auch Christoph Pfingsten vom OSC Potsdam und Philipp Walsleben vom RC Kleinmachnow an den Start.

Stefan Tabeling

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