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Landeshauptstadt: Im Dunstkreis des Gesetzes

Zusammenschluss von Espengrund-Gymnasium und Goethe-Schule: Reiche spricht von „sinnvollem Konzept“

Zusammenschluss von Espengrund-Gymnasium und Goethe-Schule: Reiche spricht von „sinnvollem Konzept“ Von Henner Mallwitz Babelsberg. Steffen Reiche brachte es auf den Punkt. „Brandenburgs Zukunft wächst zwischen den Ohren unserer Kinder“, sagte der Bildungsminister und hatte damit die Zuhörer in der voll besetzten Aula der Babelsberger Goethe–Gesamtschule am Donnerstag Abend auf seiner Seite. Gekommen war er, um nicht zuletzt ein Plädoyer für die Ganztagsschulen zu halten, zu denen in absehbarer Zeit auch die Einrichtung an der Kopernikusstraße zählen möchte. Denn mit derzeit 86 Ganztagsschulen im Land steht Brandenburg bundesweit als Spitzenreiter da. Für das zusätzliche Angebot stellte das Land zusätzlich 270 Lehrkräfte ein. 90 Anträge liegen für dieses Jahr bereits vor: Der Bund fördert das Ganztagsschul-Programm allein in Brandenburg mit 130 Millionen Euro. „Derzeit“, so Reiche, „erstellen die Schulämter eine Rankingliste. Neben den wichtigen Kooperationspartnern, die eine Ganztagsschule braucht, steht jedoch die Standortfrage obenan.“ Und zumindest diese kann die Goetheschule nach der Entscheidung der Stadtverordneten vom Mittwoch verbindlich beantworten. Denn künftig soll die Gesamtschule mit dem zu schließenden Espengrund-Gymnasium zusammengelegt werden. „Unserer Schule, aber auch dem gesamten Bereich Babelsberg eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten“, sagt Goethe-Schulleiter Bernd Rudolph. „Ein gymnasialer Standort wäre hier sonst nicht mehr zu halten gewesen.“ Das Konzept seiner Einrichtung, das nun vom Ministerium bewilligt werden muss, umfasst mehrere Punkte. So sollen in einem Modellversuch ab dem neuen Schuljahr alle drei Bildungsgänge – die erweiterte Berufsbildungs-, die Fachoberschul- und die Allgemeine Hochschulreife – klassenübergreifend unter einem Dach vereint sein. Zudem, so Rudolph, wolle seine Schule „Bewegung in den Schulalltag bringen“ und den Weg weg vom leistungsdifferenzierten Unterricht in Kursen gehen. Gesonderte Anforderungen solle es zwar auch in Zukunft geben, diese müssten jedoch im gemeinsamen Unterricht ihren Platz finden. Ganz nach skandinavischem Vorbild. Und letztlich läuft die Bewerbung der Goethe-Gesamtschule für ein offenes Ganztagsangebot mit Sportprofil. Rudolph: „Nach dem Unterricht bieten wir für mindestens die Hälfte unserer Schüler Training in verschiedenen Sportarten, unter anderem im Fußball, Volleyball und Badminton, an. Aber wird haben auch bereits Kooperationspartner aus den Bereichen Kunst und Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft für uns gewinnen können.“ Für die Erstklässler sei künftig eine Sportstunde täglich vorgesehen; ab der siebenten Klasse stehe Sport als Wahlpflichtfach auf dem Programm. In Bezug auf die kooperative Gesamtschule und den Zusammenschluss mit dem Espengrund-Gymnasium sprach Reiche von einer „Entscheidung im Dunstkreis des Gesetzes“. Denn normalerweise müssten beide Schulen erst geschlossen werden, um dann eine neue zu öffnen.

Henner Mallwitz

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