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Links und rechts der Langen Brücke: Kunden der Zukunft

Links und rechts der Langen Brücke Guido Berg über die Bemühungen der Stadtverwaltung, die Rewe-Kaufhalle Schilfhof im Wohngebiet Am Schlaatz zu erhalten Es ist zwar nur eine kleine Kaufhalle im Wohngebiet Am Schlaatz. Aber sie zur Erhalten ist eine große Aufgabe für die Verwaltung der Stadt Potsdam.

Links und rechts der Langen Brücke Guido Berg über die Bemühungen der Stadtverwaltung, die Rewe-Kaufhalle Schilfhof im Wohngebiet Am Schlaatz zu erhalten Es ist zwar nur eine kleine Kaufhalle im Wohngebiet Am Schlaatz. Aber sie zur Erhalten ist eine große Aufgabe für die Verwaltung der Stadt Potsdam. Der Trend der letzten Jahre ging hin zum Einkauf mit dem Auto. Vorfahren, voll laden, wegfahren. Im Zuge dessen versuchen alle Supermarkt-Betreiber, große Verkaufsflächen mit riesigen Parkplätzen an großen Durchgangsstraßen zu etablieren. Die Einkaufsmöglichkeiten in den Vierteln, die zu Fuß erreichbar sind, gehen nach und nach zurück. Die kleinen Kaufhallen und Märkte werden geschlossen. Auch Rewe will seine aus DDR-Tagen stammende kleine Kaufhalle Am Schilfhof, direkt am Schlaatzer Zentrum, bis 2006 schließen, spätestens aber bis 2008. Im Gegenzug will Rewe einen großen Supermarkt am Horstweg in Babelsberg errichten. Die Stadt ist gegen diese Pläne, mit Recht verweist sie auf Nachteile für den Einzelhandel in Babelsberg. Auch sieht sie, dass der Trend zu Lasten der Nicht-Auto-Fahrer geht, ältere Leute zum Beispiel oder auch Kinder und Jugendliche. Apropos Nicht-Auto-Fahrer, Senioren, Kinder und Jugendliche? Sind das nicht die in jüngster Zeit wieder entdeckten Zielgruppen in der Werbung? Es drängt sich der Verdacht auf, dass die strategischen Planungen der Marktbetreiber nicht auf dem neuesten Stand sind. Senioren zum Beispiel – sie haben oft etwas auf der hohen Kante, werden immer älter und bleiben länger gesünder. Ist es wirklich noch wahr, dass mit ihnen kein Umsatz zu machen sei? Autofahrer zum Beispiel: Müssen sie nicht mit den gestiegenen Treibstoffpreisen immer schärfer kalkulieren, lohnt da nicht bald ein Einkauf zu Fuß? Kinder und Jugendliche zum Beispiel: Zwar ist ihr Taschengeld knapp bemessen. Doch sind sie nicht die Kunden von morgen, sind es nicht die, die ein intelligentes Marketing langfristig ansprechen will? Die Rewe-Chefs sollten ihre Trendforschung um diese Fragen erweitern – nicht nur aus sozialer Verantwortung, sondern aus Eigennutz.

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